Am letzten Freitag hat sich herausgestellt, dass die negativen Arbeitsmarktdaten vom Januar aus den USA nur ein Ausreißer gewesen sind. Diesmal ist der Non-Farm Arbeitsmarktbericht auf breiter Front gut ausgefallen und bestätigte die weitere konjunkturelle Erholung in den USA. Diejenigen, die einen Zinsschritt der FED bereits zur Mitte des Jahres bezweifelten, müssten seit Freitag ihre Einstellung anpassen.
Innerhalb dieser Woche legten die US-Aktienmärkte eine Rallye hin, während die europäischen Märkte bis zur Mitte der Woche noch recht verhalten waren. Unsicherheiten verbreiteten der Krisen-Gipfel in Minsk sowie die fortlaufenden Verhandlungen um die Verschuldung Griechenlands. Nach einem 17-stündigen Verhandlungs-Marathon einigten sich die Separatisten und die Ukraine zunächst einmal auf einen Waffenstillstand. Daraufhin haben sich die europäischen Märkte am frühen Donnerstag den US-Märkten angeschlossen und schossen nach oben.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Am Montag veröffentlichte Deutschland die Handelsbilanz für Dezember. Diese fiel sehr positiv aus. Die Exporte sind dementsprechend gestiegen und Importe gesunken. Der schwache Euro zeigt langsam seine Wirkung. Am Dienstag stand die Industrieproduktion aus Italien an. Auch diese fiel überraschend positiv aus. Erwartet wurden ein Rückgang auf Jahresbasis sowie ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vormonat. Es ergaben sich ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr und ein deutlicher Anstieg zum Vormonat. Am Mittwoch wurde die Leistungsbilanz Frankreichs veröffentlicht. Leider fiel das Defizit im Vergleich zum Vormonat deutlich unter den Erwartungen aus. Die deutschen Verbraucherpreise enttäuschten ebenso. Im Januar entwickelten sich die Preise rückläufig, sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu fiel das deutsche BIP für das vierte Quartal 2014 besser als erwartet aus. Das französische BIP stagnierte. Zu beachten wäre an diesem Freitag die EU-Handelsbilanz und das BIP für das vierte Quartal.
USA: Nach den positiven Arbeitsmarktdaten in der letzten Woche standen weitere Daten aus dem Arbeitsmarkt an. Der JOLTS-Report, der die Nachfrage nach Arbeitskräften anzeigt, fiel sehr positiv aus. Leider fielen die Einzelhandelsumsätze für Januar unerwartet negativ aus, obgleich die Kerneinzelhandelsumsätze im Vergleich zu Dezember im gleichen Maße rückläufig waren. Zu beachten wären an diesem Freitag der Importpreisindex sowie die Michigan-Konjunkturerwartungen.
Geldpolitik: Geldpolitische Entscheidungen wurden zumindest in den entwickelten Ländern nicht getroffen. Geplänkel aus Japan zur Schwäche des Yen verunsicherte kurzfristig die Marktteilnehmer. Einige Reden von Mitgliedern der FED und der EZB verursachten keine Veränderungen.
Technische Bewertung der Märkte:
EUR/USD: Bis zur Mitte der Woche fluktuierte der Preis des Euro gegenüber dem US-Dollar in einer engen Range. Ein Ausbruch nach unten konnte jedoch nicht nachhaltig erfolgen. Der Ukraine-Krisengipfel und der Ausgang sowie die schlechten Einzelhandelsumsätze in den USA stärkten den Euro ab Donnerstag. Die 20er Moving Average wurde gebrochen und der nächste relevante Widerstand liegt in einem Bereich bei etwa 1,15300 US-Dollar je Euro (Screen 1).
GBP/USD: Das Britische Pfund konnte sich gegen den US-Dollar deutlich besser behaupten. Der nächste Widerstand befindet sich in einem Bereich zwischen 1,54-1,5550 US-Dollar je britischen Pfund (Screen 2).
USD/JPY: Das Währungspaar USD/JPY zeigt eine klassische Dreieckskonsolidierung, die nach oben hin verlassen wurde. Eine Fortsetzung der Yen-Abwertung ist in Richtung 123 japanische Yen je US-Dollar wahrscheinlich. Jedoch schwächelt der US-Dollar aktuell gegen andere Währungen, daher die scharfe Korrektur in Richtung des Dreiecks (Screen 3).
USD/CAD: Das Währungspaar USD/CAD konsolidiert aktuell innerhalb des zulaufenden Dreiecks sehr stark. Interessant ist die Situation deshalb, weil eine Intervention seitens der Bank of Canada erfolgte (Zinssenkung) und eine weitere erwartet wird. Sollte der Ölpreis weiterhin stagnieren, wäre ein Ausbruch aus dem Dreieck nach oben wahrscheinlich. Andererseits könnte der Zinsschritt in Erwartung wieder steigender Ölpreise erfolgt sein (Screen 4).
WTI: Der Preis der nordamerikanischen Rohölsorte WTI verhielt sich in den letzten beiden Wochen sehr volatil, jedoch mit der Tendenz nach oben. Der April Futures-Kontrakt steht aktuell bei 53,150 US-Dollar je Barrel und bricht aus dem Dreieck auf Stundenbasis aus. Bekräftigt wird der Anstieg durch steigende Aktienmärkte und dem schwachen US-Dollar. Der nächste relevante Widerstand befindet sich bei 60 US-Dollar je Barrel (Screen 5).
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