Die Erholung der Aktienmärkte, nachdem das Drama um Griechenland abgeebbt ist, währte leider nicht lange. Schlecht ausgefallene Quartalsberichte vieler Unternehmen aus den USA und Deutschland haben die Erwartungen an steigende Aktienkurse gedämpft. Zusätzlich scheint auch der chinesische Aktienmarkt ein Risiko darzustellen.
Dennoch legen die Marktteilnehmer den Fokus zunehmend auf das Fed und die damit verbundene Geldpolitik. Das FOMC Statement, das an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde, hat zwar keinen Zeitpunkt für den nächsten Zinsschritt angegeben, jedoch ist die Notenbank zuversichtlich, dass die konjunkturellen Voraussetzungen für einen baldigen Anstieg in der nahen Zukunft gegeben sein werden.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Aus der EU wurden folgende Daten veröffentlicht
- Deutscher Ifo Geschäftsklimaindex
- Deutsches GfK-Konsumklima
- GB BIP für das zweite Quartal
- Spanischer Einzelhandelsumsatz
- Spanischer VPI-Index sowie das BIP für Q2
- Deutsche Arbeitslosenquote und VPI-Index
Der deutsche Ifo Geschäftsklimaindex ist für den Monat August angestiegen. Erwartet wurde ein leichter Rückgang. Der GfK-Konsumklimaindex ist für denselben Zeitraum ohne Veränderung zum Vorwert ausgefallen.
Das britische BIP hat sich im zweiten Quartal wie erwartet entwickelt. Es ist im Vergleich zum ersten Quartal um 0,7 % angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das BIP um 2,6 %. Das ist zwar ein Rückgang um 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr, der Wert wurde allerdings vom Konsens erwartet.
Spaniens BIP-Wachstum ist auf Jahresbasis um 3,1 % angestiegen, was ebenfalls erwartet wurde. Im Vergleich zum Vorquartal ergab es ein Wachstum von 1 %. Der spanische VPI-Index dagegen stagnierte allerdings im Vergleich zum Vormonat um satte 1 %. Auf Jahresbasis verharrte der Index bei 0,0 %.
Der deutsche Arbeitsmarkt war verhalten. Die Arbeitslosenquote verblieb im Juli bei 6,4 %. Der deutsche VPI-Index schwächelt gegenüber dem Vorjahr und verzeichnete lediglich einen Anstieg um 0,2 %, erwartet waren 0,3 %. Auf Monatsbasis stiegen die Preise um 0,2 %. Der Wert liegt damit unter den Erwartungen von 0,3 %.
USA: Aus den USA wurden folgende Daten veröffentlicht:
- Aufträge der Gebrauchsgüter
- CB Verbrauchervertrauen
- Schwebende Eigenheimverkäufe
- BIP für das zweite Quartal
- Anträge auf Arbeitslosenhilfe und Erstanträge
Die Aufträge der Gebrauchsgüter sind im Juni sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr mehr angestiegen als erwartet. Das CB Verbrauchervertrauen ist etwas niedriger ausgefallen als erwartet, war jedoch leicht steigend.
Die schwebenden Eigenheimverkäufe dagegen sind im Juni im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen, während ein Anstieg erwartet wurde. Die erste Schätzung für das BIP-Wachstum fiel positiv aus. Im Vergleich zum Vorquartal stieg das BIP um 2,3 % an; jedoch wurden 2,6 % erwartet.
Anträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen zwar an, allerdings nicht so stark wie erwartet. In der letzten Woche sind die Erstanträge jedoch auf ein zyklisches Tief gefallen und signalisieren damit eine positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
Geldpolitik
Wie oben bereits erwähnt, hatte das FOMC Statement nicht wirklich Neues zu bieten. Allerdings bestätigte die Aussage die allgemeine Annahme, dass der Zinsanstieg bereits im September kommen könnte.
Technische Bewertung der Märkte:
EUR/USD: Das Währungspaar EUR/USD hat sich deutlich erholt, jedoch auch seinen Widerstand bei 1,1130 US Dollar je Euro gefunden. Die FOMC Aussage hat den US Dollar wieder attraktiver gemacht, womit das Paar sich nun wieder im mittelfristigen Abwärtstrend befindet. Die nächste starke Unterstützung liegt bei 1,0780 US Dollar je Euro. Die Unterstützung wird durch die untere Dreieckslinie dargestellt. Durchbricht der Kurs diese Begrenzung, könnte sich ein dynamischer Verfall anschließen.
DAX: Der deutsche Leitindex korrigiert weiterhin seinen kurzfristigen Aufwärtstrend. Der DAX Future fand seine Unterstützung bei 11.000 Pkt. Es ist noch unklar, ob er es nach dem starken Abverkauf jetzt schon schafft, die Fahrt in Richtung 12.000 Pkt. zu nehmen. Aktuell sieht es nicht danach aus, denn die US-Dollar-Stärke sollte dem DAX längst mehr Auftrieb verleihen.
Es wäre denkbar, dass noch eine kleine Welle bis auf die 200er Moving Average erfolgt, bevor es weiter nach oben gehen kann. Das technische Setup mit der umgedrehten SKS-Formation spricht zumindest für den baldigen Anstieg.
S&P 500: Der US-amerikanische Leitindex scheint weiterhin in seiner Range bleiben zu wollen, denn ein Einbrechen unter die 200er Moving Average wurde von den Marktteilnehmern abgewiesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fluktuation des Futures weiterhin Bestand behält, ist erhöht. Auf der unteren Seite ist die Rangebegrenzung eine Zone, die beim Unterschreiten ein erhöhtes Risiko bedeuten würde. Auf der oberen Seite ist das Potenzial bis 2130 Pkt. begrenzt.
Gold: Der Goldpreis fluktuiert weiterhin um die Zone des letzten Tiefs. Solange der US Dollar stärker wird, ist wohl auch ein nachhaltiger Anstieg unwahrscheinlich. An der Analyse hat sich daher seit letzter Woche nicht viel verändert. Ein Unterschreiten des Tiefs könnte einen Abverkauf bis in den Bereich 1.000 US Dollar je Feinunze bewirken.
Viel Erfolg!!
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