Aufgrund der anhaltenden niedrigen Zinsen machen sich immer mehr Anleger Gedanken darüber, wie sie ihr Kapital gewinnbringend anlegen können. Es ist wenig überraschend, dass die meisten Privatanleger dabei früher oder später bei Aktien landen. Diese verfügen zwar über ein höheres Risiko als zum Beispiel Geldanlagen auf einem Festgeldkonto, dafür sind aber auch die Gewinnchancen höher. Auch sogenannte Optionen werden dabei für viele Anleger immer interessanter. Allerdings wissen die wenigsten Anleger, um was es sich dabei genau handelt. Daher haben wir im Folgenden zahlreiche Informationen zu diesem Thema, insbesondere über die Vor-und Nachteile von Optionen, zusammengetragen:
- Was sind Optionen?
- Was sind die Vor- und Nachteile von Optionen?
- Wie hoch ist das Risiko bei Optionen?
- Welche Alternativen gibt es zu Optionen?
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Was sind Optionen?
Zunächst werden wir kurz darauf eingehen, um was es sich bei Optionen überhaupt handelt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Zeitpunkt, an welchem Optionen ausgeübt werden können.
Begriffe und Anwendungsbeispiel
Durch eine Option erwirbt man das Recht, einen Basiswert (zum Beispiel eine Aktie) zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis zu kaufen (Call Optionen) oder zu verkaufen (Put Optionen). Derjenige, von dem man die Option erwirbt, „schreibt die Option“ und heißt dabei „Stillhalter“. Für das Schreiben der Option erhält der Stillhalter als Gegenleistung eine Prämie. Optionen haben dabei immer einen Verfallstag, an dem sie erlöschen: Wenn sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeübt wurden, so werden sie wertlos. Optionen werden dabei gerne von Unternehmen eingesetzt, um sich gegen zukünftige Kursrisiken abzusichern. Dazu ein kleines Beispiel: Angenommen, ein Schokoladenproduzent plant gerade seine Ausgaben für die nächsten sechs Monate. Ein großer Kostenpunkt ist dabei der Kakao. Kakao wird wie viele andere Nahrungsmittel auch an der Börse gehandelt. Daher unterliegt der Kurs Schwankungen, wie man es auch von Aktien etc. gewohnt ist. Das Unternehmen möchte aber gerne Planungssicherheit in Bezug auf den Kakao Preis haben: Es erwirbt daher Optionen auf Kakao. Auf diese Weise weiß das Unternehmen schon jetzt, wie viel Geld es in sechs Monaten für den Einkauf von Kakao aufwenden muss. Optionen können aber auch von Privatanlegern verwendet werden. Wie sich zeigen wird, können auch diese ihr Depot damit absichern. Zusätzlich kann man mit Optionen natürlich auch auf steigende und fallende Kurse an der Börse spekulieren.
Ausübungszeitpunkt von Optionen
Man kann unterschiedliche Arten von Optionen unterscheiden. Meistens liegt der Unterscheid darin, wann eine Option ausgeübt werden kann. So gibt es zum Beispiel das Europäische, das Amerikanische und das Bermuda Modell. Allerdings sind diese Bezeichnungen verwirrend, denn auch in Europa werden Amerikanische Optionen gehandelt und umgekehrt. Bei Amerikanischen Optionen kann die Option bis zum Verfall jederzeit ausgeübt werden. Dagegen ist dies beim europäischen Modell nur am Tag des Verfalls möglich. Eine Zwischenlösung bietet das Bermuda Modell: Hier kann die Option zu bestimmten, vorher bereits festgelegten, Zeitpunkten ausgeübt werden. Meistens werden Optionen über einen Zeitraum von einem Monat bis zu sechs Monaten geschrieben. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Zeitraum nur wenige Tage beträgt oder in denen der Verfall erst nach einem Jahr erfolgt. Unserer Erfahrung nach sollte man an Verfallstagen an den Börsen generell vorsichtig agieren. Denn die Kurse schwanken an diesen Tagen sehr häufig erheblich und der Handel wird dadurch sehr schwierig.
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Vor- und Nachteile von Optionen
Im Folgenden werden wir uns genauer mit den Vor- und Nachteilen von Optionen auseinandersetzen. Im Zusammenhang mit Optionen werden dabei immer wieder die folgenden Aspekte genannt:
- Geringerer Kapitalbedarf
- Absichern von Positionen
- Risiko ist kalkulierbar, als Käufer nur Rechte
- Kein Emittentenrisiko
- Sowohl Long als auch Short Handel möglich
Geringerer Kapitalbedarf
Häufig liest man, dass ein Vorteil von Optionen der geringere Kapitalbedarf sei. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird sich im folgenden Beispiel zeigen: Angenommen, man interessiert sich beispielsweise für eine Aktie eines Unternehmens, welche momentan bei 1.000 Euro steht. Um eine solche Aktie zu erwerben, müsste man daher auch 1.000 Euro aufwenden. Anders sieht es im Falle einer Call Option für diese Aktie aus, diese könnte zum Beispiel nur 50 Euro kosten. Auf den ersten Blick erscheint man daher für eine Option wesentlich weniger Kapital zu benötigen. Allerdings verkennt diese Betrachtungsweise, dass man, wenn man die Option in Zukunft ausüben möchte, wiederum den vollen Preis für die Aktie zahlen muss. Außerdem beziehen sich Optionen meist auf eine größere Kontraktzahl an Aktien, zum Beispiel 100 Stück. Man kann also nicht einfach nur eine Option für eine Aktie erwerben. Gerade, wenn der Kurs der Aktie daher zwei, drei oder sogar vierstellig ist, so kann man sich als Privatanleger in der Regel ein solches Paket mit 100 Stück zu diesem Preis nicht leisten. Es zeigt sich daher, dass man, wenn man plant, die Option auszuüben, sehr wohl über ein entsprechend hohes Kapital verfügen sollte. Wie der Fall zu beurteilen ist, in dem man bereits über Aktien eines Unternehmers verfügt, wird sich im nächsten Absatz zeigen.
Absichern von Positionen
Nicht nur große Unternehmen können Optionen dazu verwenden, um sich gegen Kursrisiken abzusichern (siehe oben). Vielmehr kann es auch für den Privatanleger Sinn machen, sich mit Hilfe von Optionen abzusichern. Dazu das folgende Beispiel: Angenommen, man hat sich 100 Aktien eines Unternehmens zum Preis von 10 Euro gekauft. Der Kurs hat sich positiv entwickelt und momentan steht die Aktie bei 20 Euro. Obwohl man positiv gestimmt ist und davon ausgeht, dass der Kurs noch weiter steigen wird, so möchte man aber auf der anderen Seite seine bereits angelaufenen (unrealisierten) Kursgewinne nicht mehr hergeben. Eine Möglichkeit, um dies zu erreichen, sind Put Optionen. Man könnte sich beispielsweise solche Optionen kaufen, die einen dazu berechtigen, die Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem Preis von 20 Euro zu verkaufen. Die Option zum Verkauf wird man dabei nur ausüben, wenn der Preis unter 20 Euro gefallen ist. Steigt der Kurs hingegen weiter an, so wird man die Option einfach verfallen lassen. Dieses „mehr“ an Sicherheit hat man sich dann durch den Preis bzw. die Prämie für die Option erkauft.
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Handeln mit Optionen
Man kann aber Optionen nicht nur dazu benutzen, um seine Aktien damit abzusichern bzw. um damit später Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Vielmehr gibt es auch noch die Möglichkeit, mit den Optionen direkt zu handeln. Denn genauso wie der Basiswert verändern auch sie sich in ihrem Preis. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Angenommen, man hat eine Call Option gekauft und plant nun, die Option zu verkaufen. Sobald man die Option verkauft, tritt man aber selbst als Stillhalter auf und hat dann auch die Pflicht, dem neuen Inhaber der Option den Basiswert zu verschaffen, sofern dieser die Option ausübt. Falls man selbst über den Basiswert verfügt (zum Beispiel hat man die entsprechenden Aktien in seinem Depot), so ist die unproblematisch. Denn im Zweifel kann man einfach diese Aktien verwenden. Schwierig wird es jedoch, wenn man nicht über die entsprechenden Aktien verfügt. Dann muss man sich diese (teuer) am Markt kaufen. Das Risiko ist daher in diesem Fall keinesfalls nur auf die Prämie der Option begrenzt. Als mahnendes Beispiel dafür, wie hoch eine Aktie steigen kann, sollte man sich das Beispiel der VW Aktie vor Augen führen. Während der Übernahmeschlacht mit Porsche hat diese absurde Höhen erreicht. Wir empfehlen daher gerade Einsteigern, lieber nicht als Stillhalter aufzutreten, da dies zu sehr hohen Verlusten führen kann. Dies gilt vor allem dann, wenn man nicht über die entsprechenden Basiswerte in seinem Depot verfügt.
Risiko ist kalkulierbar, als Käufer nur Rechte
Viele Menschen denken, dass Optionen generell sehr risikoreiche Finanzgeschäfte sind. Allerdings ist diese Aussage zu pauschal: Richtig ist, das Optionen sehr riskant sind, wenn man als Stillhalter auftritt, ohne über den entsprechenden Basiswert zu verfügen (siehe oben). Als Käufer einer Option hat man jedoch nicht die Pflicht, die Option auch auszuüben. Das Risiko beschränkt sich daher auf den Betrag, welchen man als Prämie für die Option bezahlt hat. Übt man daher die Option nicht aus, so ist dieser Betrag verloren. Das Gute an Optionen ist, dass dieser Betrag von vornherein feststeht und man daher auch von vornherein weiß, wie viel Geld man maximal verlieren kann. Insgesamt handelt es sich daher bei Optionen um sehr transparente Finanzinstrumente. Manchmal wird die Tatsache, dass die Option wertlos wird, wenn man sie bis zum Verfall nicht ausübt, auch als Nachteil gesehen. Diese Sicht verkennt allerdings, dass man durch die Option durchaus einen Gegenwert erhält: So erkauft man sich dadurch entweder Sicherheit, um sich gegen zukünftige Kursrisiken abzusichern. Oder im Falle der Spekulation erkauft man sich die Chance, an zukünftigen steigenden oder fallenden Kursbewegungen zu partizipieren.
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Weitere Vorteile: Kein Emittentenrisiko und sowohl Short als auch Long möglich
Schließlich ist es auch noch ein Vorteil von Optionen, dass bei ihnen kein sogenanntes Emittentenrisiko besteht. Denn Optionen haben keinen Emittenten (jemanden, der die Optionen ausgibt, wie zum Beispiel eine Bank). Daher trägt man auch nicht das Risiko, wenn der Emittent zahlungsunfähig werden sollte.
Ein weiterer Vorteil von Optionen ist es, dass man mit ihnen sowohl auf steigende, als auch auf fallende Kurse spekulieren kann. Bei Aktien ist dies ja bekanntermaßen anders: Hier kann man nur gewinnen, wenn die Kurse steigen. Dagegen kann man mit Hilfe von Put Optionen auch von fallenden Kursen an den Börsen profitieren. Dies erhöht die Handlungsfähigkeit und man kann insgesamt flexibler agieren.
Welche Alternativen gibt es zu Optionen?
Interessant ist auch die Frage, welche Alternativen es zu Optionen gibt. Zunächst betrachten wir dabei den Fall, dass man seine Positionen absichern möchte. Wer zum Beispiel eine Aktie besitzt, welche sich im Gewinn befindet, kann zur Absicherung auch einen Stopp Kurs verwenden. Hierbei wird die Aktie bei einem bestimmten Preis automatisch verkauft. Im Vergleich zu einer Option bietet dies sowohl Vor-, als auch Nachteile. Ein klarer Vorteil liegt darin, dass die Einrichtung eines Stopp Kurses bei einer Aktie etc. in der Regel nichts oder nur sehr wenig kostet. Zudem ist ein Stopp Kurs zeitlich unbefristet. Optionen sind dagegen meistens auf einen Zeitraum von sechs Monaten beschränkt. Allerdings haben Stopp Kurse auch Nachteile: So erhält man beim Verkauf nicht den vorher festgelegten Preis. Gerade wenn der Markt sehr unruhig ist, kann man daher einen schlechteren Preis erhalten. Zudem kommt es immer wieder vor, dass der Kurs fällt, man ausgestoppt wird und der Kurs danach wieder zu steigen beginnt. Bei einer Option ist dies unerheblich, hingegen muss man sich bei einem Stopp Kurs entscheiden, ob man die Aktie wieder kauft.
Wer Optionen dazu verwenden möchte, um auf steigende oder fallende Kurse von Aktien etc. zu spekulieren, der kann alternativ dazu zum Beispiel auch CFDs verwenden. Gerade bei Einsteigern wird der Handel mit CFDs unseren Erfahrungen nach immer beliebter, da man hier häufig zunächst auf einem Demokonto eines Brokers trainieren kann, bevor man echtes Geld einsetzt. Auch bieten CFDs den Vorteil, dass sie nicht an einem bestimmten Tag verfallen.
Fazit: Richtig eingesetzt bieten Optionen dem Anleger viele Vorteile
Im Rahmen des Artikels wurde gezeigt, dass Optionen sowohl Vor- als auch Nachteile für den Anleger haben können. Es macht dabei nicht nur für Unternehmen Sinn, ihre Kursrisiken mit Hilfe von Optionen abzusichern. Auch Privatanleger können durch die Verwendung von Optionen ihre Gewinne bei Aktien etc. absichern. Der Vorteil von Optionen liegt gerade darin, dass man mit ihnen zwar das Recht erwirbt, einen bestimmten Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen bzw. zu verkaufen, aber nicht die Pflicht dazu hat. Durch die Option kann man sich daher ein höheres Maß an Sicherheit und Handlungsfähigkeit erkaufen. Sofern man die Option nicht ausübt, besteht das maximale Verlustrisiko in der bereits gezahlten Prämie für die Option. Aufpassen sollte man allerdings, wenn man eine Option verkauft. Denn in diesem Fall wird man zum Stillhalter und hat damit auch die Pflicht, dem Käufer der Option den Basiswert zu liefern, falls dieser die Option ausübt. Wie beschrieben, gibt es aber auch Alternativen zu Optionen. So kann man seine im Gewinn befindlichen Aktien zum Beispiel auch mit Hilfe eines Stopp Kurses absichern. Dies hat den Vorteil, dass Stopp Kurse in der Regel kostenlos sind und dass sie zeitlich unbefristet sind. Allerdings besteht bei Stopp Kursen immer die Gefahr, dass man ausgestoppt wird und der Kurs danach wieder zu steigen beginnt. Es wird daher im Einzelfall vom Anleger und dessen individueller Strategie abhängen, welche Möglichkeit er für die Absicherung bevorzugt.
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