Wie gut sich der RSI-Indikator als zusätzliche Hilfe bei der Analyse der Kurse eignet, haben wir schon mehrmals gezeigt. Der RSI-Indikator stellt die Stärke bzw. die Schwäche des vorherrschenden Trends dar. Er ist die relative Stärke eines Trends bezogen auf eine bestimmte Zeitperiode. So können bei langfristigen Trends vor allem Reversals sichtbar gemacht werden.
Das obere Chart auf Wochenbasis zeigt eine RSI-Divergenz, die sich in den letzten Monaten ausgebildet hat und im Mai durch das höhere Hoch im Kurs und das niedrigere Hoch im RSI-Indikator sichtbar wurde. Auf einen Ausbruch aus dem steigenden zulaufenden Dreieck folgte ein starker Abverkauf des US-Dollars gegen den Yen.
Divergenzen sind eine der zuverlässigsten Set-ups für die Identifikation von Schwäche in einem Trend. Das liegt daran, dass auf diese Weise eine vorlaufende Prognose möglich wird, während der Indikator dem Kurs bei einer Bestätigung des Trends lediglich folgt.
Auch in diesem Fall hat der RSI-Indikator deutlich angezeigt, dass Schwäche im Trend vorhanden war, obgleich der Trend selbst weiter angestiegen ist. Der Trade hätte sehr gut funktioniert. Der Händler müsste nichts weiter tun, als auf den Ausbruch zu warten. Durch den fallenden RSI-Indikator wäre er vorab gewarnt gewesen und hätte genug Zeit gehabt, um den Handel zu planen. Dabei würden ihm zwei Regeln ausreichen, nach dem Motto „Keep it simple and smart“.
Der Einstieg erfolgt, wenn …
- der RSI-Indikator eine Divergenz ausgebildet hat.
- ein relevanter Widerstand bzw. eine Unterstützung gebrochen wurde.
That’s it. Das Ganze unter Betrachtung eines Wochencharts.
USD/JPY auf Tagesbasis
Schaut man sich das Tageschart an, so fällt auf, dass nicht nur der Aufwärtstrend nach unten gebrochen wurde, sondern auch die 200er Moving Average. Jedoch fällt ebenfalls auf, dass die RSI-Divergenz auf Tagesbasis nicht mehr sichtbar ist. Stattdessen wird die einsetzende Schwäche vom RSI-Indikator bestätigt. An dieser Stelle wird deutlich, dass es manchmal sinnvoll ist, mehrere Zeitebenen zu analysieren.
Der Ausbruch erfolgte zeitgleich mit der Abwertung des Yuan durch die PBOC und den fallenden Aktienmärkten. Da der japanische Yen eine „Carry Trade Währung“ ist (Kredit wird in Yen aufgenommen und in Aktien angelegt), wertete der Yen gegen den US-Dollar auf. Das liegt daran, dass die Auflösung dieser Kredite die Nachfrage nach Yen antreibt.
Somit haben wir nicht nur einen markttechnischen Grund für das fallende Währungspaar, sondern auch einen fundamentalen. Es bleibt die Frage bestehen, ob sich die japanische Notenbank weiter durch Maßnahmen gegen den steigenden Yen stemmen wird, wie sie es auch vorher schon getan hat, oder eben nicht. Und vor allem, was für Markttechniker interessant ist: Wie reagiert man aus Sicht der technischen Analyse darauf?
Mögliche Szenarien für das Währungspaar USD/JPY
Wie man im Tageschart auch erkennen kann, wurde der US-Dollar gegen den Yen ab einem Level stark gekauft. Auch das fiel mit dem Reversal in den Aktienmärkten zusammen. Es sollte sich jedoch auch im RSI-Indikator zeigen, wenn es zumindest kurzfristig nach oben gehen sollte.
Das erste Szenario sieht einen Retest der blauen Trendlinie vor, die den Aufwärtstrend in den letzten Monaten darstellte. Das Szenario wäre aus fundamentaler Sicht wahrscheinlich, wenn die japanische Notenbank interveniert oder die Aktien weiter steigen. Aus der technischen Perspektive sollten Händler auf den Ausbruch des Trends im RSI-Indikator achten.
Wird die Trendlinie des RSI-Indikators nicht überwunden, so kämen die Szenarien 2 und 3 infrage. Der RSI-Trend bestätigt in diesem Fall den fallenden Trend im Kurs. In Szenario 2 stellt die horizontale Linie eine relevante Unterstützung dar. Wird das Währungspaar darunter gehandelt, so ist die Wahrscheinlichkeit für die Fortsetzung des Trends erhöht.
Auch in Szenario 3 sollte der RSI-Indikator die Trendlinie nicht überwinden, jedoch wird die horizontale Unterstützung nicht nachhaltig nach unten gebrochen. In diesem Fall könnte sich eine Seitwärtsphase anschließen.
Fazit – Technische Divergenzen und Bestätigungen
Ob gravierende fundamentale Gründe vorliegen oder der Trend sich einfach nur aufgrund nicht vorhandener Nachfrage abschwächt, ist aus Sicht der Markttechnik eigentlich irrelevant. Sie gibt den IST-Zustand des Marktes wieder, samt aller enthaltenen neuen Informationen.
Daher werden auch die fundamentalen Gründe in ihr sichtbar. Divergenzen zum RSI-Indikator können besonders auf Wochenbasis eindeutige Prognosen liefern, wie wir im obigen Beispiel gesehen haben. Die Analyse weiterer Zeiteinheiten des Charts wird sinnvoll, wenn man den aktuellen IST-Zustand näher beleuchten und mögliche mittelfristige Szenarien ausarbeiten möchte.
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