Nachdem wir die Fraktale in der letzten Woche vorgestellt haben, möchten wir eine Strategie auf Basis dieses Indikators entwickeln. Dabei werden wir so akribisch wie möglich vorgehen und andere Indikatoren mit in die Handelstechnik einbeziehen. Denn wir haben auch über Fraktale gelernt, dass sie recht simpel berechnet werden und dementsprechend viele Fehlsignale generieren, wenn man sich ausschließlich auf diesen Indikator verlässt. Kurz zur Auffrischung:
Fraktale werden als Dreiecke im Kurs abgebildet, wobei die Dreiecke Umkehrpunkte darstellen sollen. Zeigt ein Dreieck nach oben, so ist ein Umkehrpunkt in einer Aufwärtsbewegung wahrscheinlich. Zeigt das Dreieck nach unten, so ist ein Umkehrpunkt in einer Abwärtsbewegung wahrscheinlicher. Die Berechnung erfolgt auf Basis von SKS-Formationen; es sind also im Grunde genommen technische Set-ups. Ein Tief muss zu seiner Seite zwei höhere Tiefs gebildet haben und ein Hoch muss zur seiner Seite zwei tiefere Hochs gebildet haben, damit ein Fraktaldreieck entsteht.
Wir haben aber auch annähernd eine Strategie mit Fraktalen angedeutet, wie das obere Chart zeigt. Dabei haben wir nicht nur das Fraktal selbst für die Identifikation eines Umkehrpunktes gewählt, sondern es mussten mehrere Fraktale auf eine Umkehr hindeuten. Das funktionierte recht gut, wenn auch nicht perfekt, denn ein Umkehrpunkt bedeutete nicht in jedem Fall eine Umkehr, sondern konnte auch eine Schwächephase in einem bestehenden Trend andeuten. Das machen wir uns jetzt ebenfalls zunutze.
Kurzfristige Strategie mit Fraktalen
Wir wollen in der kurzfristigen Strategie aus dem 15-Minuten-Chart handeln. Dafür benötigen wir einfache Handelsregeln, die wie bereits beim letzten Mal aufgestellt haben, und erweitern diese um weitere notwendige Regeln. Die letzten Regeln lauteten:
- Es muss sich bereits ein Trend etabliert haben.
- Jeweils drei Fraktale deuten eine Umkehr an.
- Der RSI-Indikator bestätigt die Umkehr bzw. bildet eine Divergenz aus.
Schauen wir auf das Chart, so können wir direkt zwei Kurs-Set-ups erkennen, wo ein Handelssignal wahrscheinlich wäre. Gehen wir jedoch strikt nach den Regeln, was im Handel sehr wichtig ist, so sieht das – auch wenn der Trade geklappt hätte – anders aus. Was hat gefehlt?
Zunächst haben wir eine starke Seitwärtsphase (blaue Fläche). Das heißt, es findet schon mal kein Handel statt, da die erste Regel nicht erfüllt ist. Anschließend ergibt sich eine starke Trendphase. Doch kann man das bereits zum Zeitpunkt des ersten möglichen Trades wissen? Eigentlich nicht, denn ein etablierter Trend zeigt sich erst später – und zwar durch mehrmalige Bestätigung der Trendlinie. Die erste Regel wäre zu dem Zeitpunkt also immer noch nicht erfüllt gewesen; demnach würde auch in diesem Fall normalerweise kein Handel stattfinden, selbst wenn die anderen beiden Regeln erfüllt gewesen sind.
Schauen wir uns den zweiten möglichen Trade an, so wird die Lage zu diesem Zeitpunkt bereits etwas deutlicher, denn es konnte sich so etwas wie eine starke Unterstützung unterhalb der Trendlinie bilden, was einen Trend bestätigt. Wir haben also zu dem Zeitpunkt unsere erste Regel erfüllt und können von einem Trend ausgehen.
Die weiteren Regeln werden ebenfalls erfüllt, denn es sind drei Fraktale erkennbar, siehe Pfeile. Auch der RSI-Indikator bestätigt den Trend, indem er deutliche Stärke anzeigt. Die Fragen, die man sich jetzt noch stellt, lauten: Wo ist der gut getimte Einstieg und welche Laufzeiten soll man handeln?
Nehmen wir dafür wieder den vorliegenden Fall, so sollte man beide Fragen abhängig vom folgenden Faktor beantworten können: zu welcher Zeit das Signal entstanden ist. Ist das Handelssignal nach den aufgestellten Regeln recht früh am Morgen entstanden, so könnte man eine Zeit bis zum Ende des Handelstages wählen. Sollten die Regeln allerdings erst gegen Ende oder mitten am Tag erfüllt worden sein, wäre es womöglich von Vorteil, bis zum nächsten Tag abzuwarten und dann zu handeln.
Was das technische Set-up angeht, so gibt es mehrere Möglichkeiten. Man kann entweder direkt nach Ausbildung des dritten Fraktals handeln oder aber nach Ausbruch einer relevanten Zone, der anschließend erfolgt.
Fazit – Fraktale als kurzfristiges Handelswerkzeug
Wir könnten das Fazit von letzter Woche auch für den kurzfristigen Handel mit Fraktalen und binären Optionen wiederholen. Fraktale haben im Trading an sich wenig mit den klassischen Fraktalen aus der Geometrie gemeinsam, identifizieren sie doch lediglich mögliche Umkehrpunkte auf Basis von SKS-Formationen. Mit etwas Geschick, der Filterung mithilfe anderer Indikatoren sowie technischer Set-ups kann man Fraktale allerdings dazu nutzen, eine gewisse Übersicht in das Chart zu bekommen.
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