Die Psychologie der Massen – Was denkt ein einzelner Trader

Wer sich schon etwas länger mit dem Trading beschäftigt, wird nicht umhin kommen sich auch mit dem Thema Massenpsychologie zu beschäftigen. Das ist ein Teil des Bahavioral Finance. Ein Gebiet, dass sich erst in den letzten Dekaden als ein eigenständiger Bereich des Investierens etabliert hat.

Dabei geht es im Bahavioral Finance meistens um die Frage: Wie rational verhält sich ein Anleger wirklich? Dass er es in den meisten Fällen nicht tut, konnte bereits nachgewiesen werden. Der Anleger handelt vordergründig emotional, vor allem wenn er bereits investiert ist.

Trader können das an sich selbst fest stellen, indem sie sich bei laufenden Trades fragen, an was sie mehr denken. An die vorher gemachte Analyse oder an den laufenden Trade und wieviel Gewinn oder Verlust bereits entstanden ist. Meistens wird es das letztere sein was wahrlich kein Zeichen von Rationalität ist. Doch worin liegt diese Irrationalität begründet?

Massen sind wie eine Herde, die unkontrollierbar erscheint.

Das Problem warum ein Trader oft nicht erkennt, dass er lediglich ein Teil der Masse ist liegt darin, dass Trader oft für sich alleine im“ Kämmerchen“ handeln. Für sie als Einzelperson ist es ein Widerspruch sich als Teil einer Masse zu sehen. Sie sehen sich lieber gerne als jemand der aus der Masse heraussticht.

Themenicon WissenDas ist kontraproduktiv, denn das fördert das Handeln gegen bestehende Trends. Wenn sich die Masse erst einmal in die Bewegung gesetzt hat, sollte man sich lieber nicht dagegen stellen. Denn Fakt ist, dass eine Masse wirklich nicht mehr rational handelt.
Um sich diesen Umstand näher bringen zu können, sollte man sich eine sehr große Menschenmenge vorstellen, und zwar nicht eine einfache Ansammlung von Menschen, sondern eine Menge, die so eng ist, dass sie sich nur noch als eine Masse bewegen kann.
Denn eine Menge, die kaum Bewegungsfreiheit für eine einzelne Person bietet ist genau das was an der Börse passiert. Diese Menge kann sich dann nur noch als eine große Einheit bewegen. Einzelne Personen kommen dagegen nicht an, da die Menge zu kräftig ist.
Was noch dazu kommt ist die Irrationalität dieser Menge. Wenn sie sich in eine Richtung in Bewegung gesetzt hat, dann wird diese Bewegung alleine deswegen schon beibehalten, da es für sie der einfachste Weg ist sich fortzubewegen. Es werden keine rationalen Entscheidungen mehr getroffen, sondern es entsteht eine Eigendynamik ohne Verstand.

Besonders bei panikartigen Bewegungen, wie man schon desöfteren in der Realität gesehen hat, kommt es dann zu Unfällen, die vielleicht so kein einzelner Mensch gewollt hat, aber sich eben nicht gegen den Fluss der dabei entsteht erwehren konnte.
An der Börse fällt oft der Spruch „man sollte nie in das fallende Messer hinein greifen“. Auch das könnte man in etwa dem Handel gegen den Trend und damit der Herde gleichsetzen.

Fazit

antwortDie Massenpsychologie ist ein interessantes Feld, das erst in den letzten Dekaden Einzug in das Trading gefunden hat. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert sich mit dem Thema zu beschäftigen, da es einen für das Verständnis der Irrationalität an den Märkten sensibilisiert. Vor allem stösst man dann weniger auf Unverständnis, wenn mal ein Trade gegen einen läuft und man wieder mal klüger sein wollte als alle anderen, indem man gegen den eigentlich Trend gehandelt hat.
Besondere Wirkung hat die Massenpsychologie dabei in panikartigem Umfeld, beispielsweise in Form von Crashs. Das beste Beispiel ist der aktuelle Aktienmarktcrash in China. Obwohl die chinesische Notenbank alles Erdenkliche versucht um die Märkte zu stützen, fielen die Märkte weiter.
Eine Herde, die sich erst mal in Bewegung gesetzt hat, kann erst dann gestoppt werden, wenn der Großteil raus ist, sprich die Menge nicht mehr so eng ist. Für den Einzelanleger bedeutet es meistens „folge dem Trend und sei Teil der Menge“.

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