Als Trader Emotionen zurückhalten – wichtige Tipps für den Handel 2024

Die Aussagen von Profis können für Unsicherheit sorgen: Mal ist zu lesen, dass der Handel zu 95 % von der eigenen Psychologie abhängt, mal sind es nur 50 %. Wahrscheinlich hängt das von der jeweiligen Strategie ab.

Jemand, der überwiegend nach technischen Kriterien wie der Markttechnik handelt, wird womöglich das Erstere bevorzugen. Während derjenige Trader, der auf fundamentale Informationen setzt, es anders sieht. Doch ist der Unterschied wirklich so groß? Vermutlich trifft man sich irgendwo in der Mitte.

Wie geht der Markttechniker mit Emotionen um?

frageEmotionen außen vor lassen – das ist die Grundaussage bei der Tradingpsychologie. Die Frage lautet folglich: Wann entstehen Emotionen? Eine Antwort darauf kann wahrscheinlich nur individuell gegeben werden, denn jeder Mensch geht unterschiedlich mit seinen Emotionen um. Zudem hat nicht jeder die gleichen Aversionen.

Die Kunst im Trading besteht daher oft darin, einen Mittelweg zu finden und für sich selbst zu erkennen, wie man seine eigenen Emotionen im Zaum halten kann. Folgendes Beispiel kann man sich dazu vorstellen.

Der technische Trader ist sich darüber bewusst, dass er viele Informationen außen vor lässt, vor allem fundamentale. Er ist der Meinung, dass diese Informationen sein emotionales Empfinden beim Trading deutlich beeinflussen. Er konzentriert sich daher auf andere Faktoren, wie das Auffinden von guten technischen Set-ups und die Berechnung des Risikomanagements.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass er das Risiko eher im Informationsüberfluss sieht und die Psychologie als grundlegenden Faktor betrachtet. Dementsprechend bewertet er diese auch mit einem höheren Anteil, z. B. mit 90 % Erfolgsabhängigkeit.

Wie geht der fundamentale Analyst mit Emotionen um?

Themenicon HandelsplattformDer fundamentale Analyst ist dagegen der Meinung, dass gute Informationen zu besseren Handelsentscheidungen führen. Das schließt die Anwendung der technischen Analyse natürlich trotzdem nicht aus, beispielsweise für den richtig getimtem Einstieg oder die Analyse von Trends.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass beide Tradingtypen versuchen, dieselben Emotionen zu vermeiden, nur auf unterschiedliche Art und Weise. Während der technische Trader viele Informationen ausblendet, sucht der fundamentale Trader nach so vielen Informationen wie möglich.

Aus diesem Umstand wird klar, wie die unterschiedlichen Angaben entstehen. Durch den größeren Aufwand bei der fundamentalen Analyse bemisst der Analyst der Psychologie weniger Relevanz als der Markttechniker.

Meist ist es daher auch der Markttechniker, der die Relevanz der Psychologie für sich akzeptiert hat, während der Fundamentalist diese für überbewertet hält. Im Grunde genommen kann aber auch gerade die Suche nach vielen Informationen dazu führen, dass man eine gewisse Ablenkung erfährt.

In diesem Fall hat also auch der Fundamentalanalyst eine hohe Chance auf Erfolg, da er seine Emotionen gerade durch die Informationsverarbeitung hinten anstellt und eine akribische Planung durchführt. Vergleichbar mit dem akribischen Führen eines Tradingtagebuchs eines technischen Traders. Auch das ist ja bekanntlich eine Methode, um sich mehr auf die Planung zu konzentrieren statt auf das reine Trading, um somit das Overtrading zu vermeiden.

Fazit – der Mittelweg ist der Weg

antwortDie oben angestellten Gedanken machen für uns persönlich deutlich, dass sich beide Tradingstile bei der Emotionsverarbeitung während des Tradings in ähnlicher Weise verhalten und nur der Basisgedanke ein jeweils anderer ist.

Während der technische Trader seine Emotionen durch das Ausblenden von Informationen auf das Wesentliche konzentriert, muss er dennoch stets eine akribische Planung durchführen, um sein Trading erfolgreich zu gestalten.

Der Fundamentalanalyst geht dabei bereits am Anfang akribisch vor, denn er stellt die Planung in den Vordergrund. In gewisser Weise erreicht er so einen Abstand zum Markt und kann seine Emotionen damit in richtige Richtungen lenken.

Nicht zu vergessen: Beides erfordert natürlich die Kenntnis darüber, welcher Tradingtyp man ist. Denn ein technischer Trader würde in der anfänglichen fundamentalen Analyse höchstwahrscheinlich keine Ablenkung finden, sondern eher eine Belastung bei seiner Entscheidungsfindung – und andersherum.

Bevor man sich also Gedanken darüber macht, wie man seine Emotionen im Zaum hält, sollte man in sich selbst schauen und sich diese Frage beantworten.

 

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