Mitte September veröffentlichte das Blockchain Transparency Institute (BTI) seinen aktuellen Marktüberwachungsbericht und untersuchte darin verschiedene Kryptobörsen. Laut der Untersuchung gehören die bekannten Börsen Kraken und Coinbase zu den „saubersten“ Kryptobörsen der Welt, insbesondere beim Umgang mit dem sogenannten Wash Trading. Die Arbeit des Blockchain Transparency Institutes hatte in der Vergangenheit zur Folge, dass viele Wash Trading Acchounts an Kryptobörsen gelöscht wurden.
Inhaltsverzeichnis
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Aufspüren und Löschen von Wash Trading Accounts
Das Institut legte am 19. September bereits seinen fünften Marktüberwachungsbericht vor und empfiehlt darin die beiden genannten Kryptobörsen. Das Institut hat es sich in den letzten sechs Monaten vorrangig zur Aufgabe gemacht, Wash Trading Accounts bei bekannten Kryptobörsen zu finden. Diese umstrittene Methode hilft dabei, das Handelsvolumen einer Kryptobörse künstlich zu steigern.
Bei einem Wash Trade kauft und verkauft ein Investor gleichzeitig ein bestimmtes Handelsinstrument. Oft ist das Ziel, zu zeigen, dass ein Handelsinstrument beliebter ist, als es tatsächlich der Fall ist. Steuerliche Gründe können jedoch ebenfalls die Ursache für Wash Trades sein. In Deutschland gelten Wash Trades als Form der Marktmanipulation und sind seit 2016 in der ganzen EU verboten.
Kryptobörsen arbeiten mit BTI zusammen
Laut dem BTI arbeiten seit sechs Monaten viele Börsen mit dem Institut zusammen. So konnte die Anzahl der Wash Trading Accounts deutlich verringert werden. Seit Anfang 2019 ist der Anteil des Wash Tradings an den 40 führenden Kryptobörsen der Welt um 35,7 Prozent gesunken. Datenberichte wurden an viele Börsen weitergegeben, die damit ihre Mechanismen verbessern konnten. Darauf hin wurden viele Wash Trading Konten erkannt und gelöscht. Neben Kraken und Coinbase schnitten auch Poloniex und Upbit gut ab. Bibox und OKEx haben dagegen derzeit mit mehr als 75 Prozent den höchsten Anteil an Wash-Trading-Handelsvolumen.
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Regulierung nicht unbedingt Schutz vor Wash Trading
Der Marktüberwachungsbericht des BTIs zeigt, dass die saubersten Kryptobörsen ihren Sitz in den USA und Japan haben. Dort sind die Kontrollen der zuständigen Behörden stärker. Allerdings sagt das BTI, dass gesetzliche Rahmenbedingungen nicht immer zwangsläufig zu einem sauberen Handel führen. In Südkorea sind beispielsweise die Regulierungsvorgaben sehr engmaschig. Dennoch wurden dort 2019 vor allem die Kryptowährungen Dash und Monero stark über Wash Trading an der Kryptobörse Bithumb gehandelt. Mehr als 90 Prozent des Handelsvolumens ist laut dem BTI dort auf Wash Trading zurückzuführen.
Bei Gemini, Bitflyer und Indodax liegt der Anteil des Wash Tradings bei weniger als zehn Prozent. Binance konnte sich im Jahresverlauf stark verbessern. Dort lag zu Jahresbeginn der Wash-Trading-Anteil noch bei fast 20 Prozent, konnte aber bis September auf weniger als zehn Prozent reduziert werden. Weist eine Kryptobörse einen Wash-Trading-Anteil von weniger als zehn Prozent auf, ist eine Kooperation mit dem BTI möglich, um die Plattform noch sicherer zu machen.
Kursverlust bei Bitcoin
An vielen der genannten Kryptobörsen ist Bitcoin noch immer die meist gehandelte Kryptowährung. Dies zeigte sich in dieser Woche erneut sehr schwankungsanfällig und verlor 1.000 Dollar. Noch im Juni freuten sich die Anleger über ein Hoch von 14.000 Dollar, nun muss die Kryptowährung wieder hohe Verluste hinnehmen. Am Mittwoch war ein Bitcoin an einigen Börsen nur noch etwas mehr als 8.000 Dollar wert und fiel damit auf den tiefsten Stand seit Juni. Noch am Tag zuvor war ein Bitcoin über 9.500 Dollar wert. Ein genauer Grund für den jüngsten Kursrückgang ist nicht bekannt.
Zuletzt wiesen bereits einige Signale auf sinkende Kurse hin. Der Bitcoin-Kurs fiel zuletzt unter den gleitenden Mittelwert der letzten 20 Wochen. Wichtige Unterstützungslinien wurden unterschritten. Der gleitende Mittelwert ist ein wichtiger Indikator für einen Bullenmarkt, also steigende Kurse. Zudem fiel zuletzt das Handelsvolumen und auch die neuen Bitcoin-Futures an der neuen Börse Bakkt starteten schwach. Des Weiteren fiel laut der Webseite Blockchain.com die Hash Rate, also die Maßeinheit für die Rechenleistung bei Bitcoin, um fast 30 Prozent. Da die Stimmung ohnehin auf fallende Kurse hindeutete, fiel auch die Meldung zur Hash Rate ins Gewicht.
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Kurs unter Unterstützungslinien gefallen
Zuletzt könnte auch das Chartmuster des Triangle Patterns keine Unterstützung mehr bieten und der Kurs fiel unter diesen Wert. Nach dem Kursverlust von 1.000 Dollar pendelte sich der Bitcoin-Kurs zunächst wieder etwa auf der Höhe des gleitenden Mittelwerts der letzten 200 Tage ein. Fraglich ist aber, wie lange dieser Support hält. Viele Indikatoren und auch die Stimmung am Markt deutet derzeit eher auf fallende Kurse hin, was jedoch nach einem derartigen Kurssturz nicht ungewöhnlich ist.
Nicht nur für Bitcoin sahen die letzten Tage schlecht aus. Der gesamte Kryptomarkt musste einen Rückschlag hinnehmen. Einige Altcoins verloren sogar noch stärker als Bitcoin. Auch Bitcoin Cash oder Litecoin schwächelten. Der Stablecoin Tether profitierte davon und konnte sich nach Marktkapitalisierung auf Platz 4 der Kryptowährungen stellen. Bei Tether stiegen zudem die Kurse um rund einen Prozent. Die Kopplung an den Dollar wird dagegen schwächer.
Fazit: Kryptobörsen gehen gegen Wash Trading vor
Das Blockchain Transparency Institute (BTI) hat vor einigen Tagen seinen fünften Marktüberwachungsbericht zu mehreren Kryptobörsen veröffentlicht. Seit Jahresbeginn liegt der Fokus des Instituts auf dem Aufspüren von Accounts, die Wash Trading betreiben. Laut der jüngsten Studie schneiden Kraken und Coinbase besonders gut ab. Die Arbeit des BTI führte dazu, dass in den letzten Monaten viele Wash-Trading-Accounts gefunden wurden und gelöscht werden konnten.
Kryptobörsen, die weniger als zehn Prozent Wash-Trading-Accounts aufweisen, können mit dem BTI zusammenarbeiten, um die Sicherheit ihrer Börse weiter zu erhöhen. Seit Jahresbeginn sank die Anzahl an Wash-Trading-Accounts an den 40 wichtigsten Kryptobörsen um 37,5 Prozent. Der Marktüberwachungsbericht zeigt, dass vor allem Börsen in den USA sehr sicher sind. Zudem wird deutlich, dass eine strenge Regulierung wie in Südkorea nicht unbedingt dazu führt, dass Börsen frei von Wash Trading sind.
Derweil musste Bitcoin in dieser Woche hohe Verluste hinnehmen. Der Bitcoin-Kurs ging um 1.000 Dollar zurück und damit auf den schwächsten Wert seit dem Hoch im Juni. Die Gründe hierfür sind unklar, doch einige charttechnische Indikatoren zeigten bereits, dass die Stimmung der Anleger eher auf sinkende Kurse hindeutete. Unter anderem fiel der Kurs unter wichtige Unterstützungslinien, die Hash Rate sank und das Handelsvolumen ging zurück. Neben Bitcoin verloren auch andere Kryptowährungen deutlich. Damit musste der gesamten Kryptomarkt einen Rückschlag verkraften und viele Kryptowährungen zeigten sich erneut volatil.
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