Diese Woche ist stark von den Notenbanken geprägt. Die relevante FOMC-Sitzung bleibt im Fokus der Marktteilnehmer. Die Frage wird sein: Was wird Jennet Yellen hinsichtlich der Zinsanhebung verkünden? Viele spekulieren darauf, dass die FED den Ausdruck „patient“ aus der Aussage herausnimmt, was darauf hindeuten würde, dass eine Zinsanhebung schon Mitte des Jahres folgen könnte. Einige meinen, dass sie zwar den Ausdruck verwerfen, gleichzeitig aber die Erwartungen an einen vorzeitigen Anstieg durch andere Aussagen, wie etwa den angepassten Inflationsprognosen, abschwächen werden.
Für einen Markttechniker ist das weniger relevant. Dieser konzentriert sich meistens auf die Momentaufnahme und auf die vergangenen Kurse. Allerdings macht es aus Sicht des Event-Traders auch wenig Sinn, in diesem Fall eine Prognose zu treffen. Dennoch, die Analyse der Möglichkeiten ist für ihn essenziell, da er nur rechtzeitig reagieren kann, wenn er die Konsequenzen der Entscheidungen einzuschätzen vermag.
Die folgenden vorgestellten Trading-Ideen berücksichtigen keine Events, sondern konzentrieren sich ausschließlich auf die Markttechnik. Jedem Händler sollte daher bewusst sein, dass ein Risiko besteht, bei dem Events die Zuverlässigkeit der Markttechnik aufheben können.
Trading-Idee Nr. 1: AUD/USD short
Der Australische Dollar ist eine Währung, die einer enormen geldpolitischen Steuerung unterliegt. Die Notenbank will die Notierung gegenüber dem US-Dollar bei mindestens 0,75 US-Dollar je Euro sehen. Das unterstützt die technische Richtung zusätzlich.
Auf Tagesbasis notiert das Währungspaar aktuell bei 0,76354 US-Dollar je Euro. Ein Pull-Back fand bereits in der letzten Woche statt. Die 20er Moving Average wurde jedoch nicht ganz getriggert, und der Kurs fiel durch die Stärke des US-Dollars frühzeitig ab. Das letzte Tief lag in einem Bereich bei 0,75600 US-Dollar je Euro.
Nun könnte man meinen, dass die 0,75 annähernd erreicht wurden, denn in der Praxis drehen die Kurse aufgrund von Erwartungen etwas eher, was hier durchaus der Fall sein könnte. Was aber, wenn der Kurs überschießt? In diesem Fall besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der rapide Anstieg sehr dynamisch ablaufen wird. Eine Trading-Idee wäre es daher, entweder schon jetzt auf einen Verfall der Kursnotierung bis auf 0,75 zu setzen oder darunter.
Betrachtet man den RSI-Indikator, so erkennt man deutlich zwei Hochs, die nicht überwunden werden konnten. Andererseits sind auch höhere Tiefs erkennbar. Die Frage bleibt daher, ob das Hoch beim dritten Mal überwunden werden kann. Dann nämlich könnte eine Abwärtsbewegung gefährdet sein. Wenn aber das höhere Tief wieder genommen wird, so besteht eine gute Chance darauf, dass der Kurs weiter fällt (Screen 1).
Trading-Idee Nr. 2: USD/CHF long
Es ist nicht verwunderlich, dass sich viele Händler nach dem Schock im Januar von dem Schweizer Franken distanzieren. Vor einigen Wochen haben wir jedoch in einer Trading-Idee vorgeschlagen, das Währungspaar USD/CHF beim nachhaltigen Break-Out über 0,95 Schweizer Franken je US-Dollar long zu handeln. Dieser Trade wäre wie ersichtlich auf jeden Fall „in the money“ geschlossen worden, je nachdem, welche Laufzeit hier gewählt wurde.
Es war wahrscheinlich, dass der US-Dollar den kompletten Absturz gegenüber dem Schweizer Franken wieder wettmachen würde, da es offensichtlich eine Übertreibung war. Es ist wichtig zu wissen, dass das nicht für das Währungspaar EUR/CHF gilt, sondern lediglich für den USD/CHF. Ein weiterer Beweis dafür, dass Kenntnisse über die reine Marktechnik hinaus einen Vorteil bieten können.
Vor dem Aufwertungsschock befand sich das Währungspaar allerdings an einem relevanten Widerstand auf Wochenbasis, also langfristig (Screen 2).
Betrachtet man den Umstand, dass die Schweizer Nationalbank den Zins demnächst weiter in den negativen Bereich senken wird, auch wenn der genaue Zeitpunkt noch unklar ist, so ergibt sich ein Szenario, das nicht nur technisch gesehen eine Long-Chance bietet, sondern auch geldpolitisch unterstützt werden kann.
Ein nachhaltiger Break-Out aus dem Bereich 1,01-1,025 Schweizer Franken je US-Dollar könnte einen weiteren Push nach oben initiieren, der, mithilfe einer Option mit einer Laufzeit zwischen mehreren Tagen oder sogar Wochen versehen, gehandelt werden könnte (Screen 3).
Das Problem, das sich hierbei herausstellt, ist die Tatsache, dass Brokerimmer weniger Long-Term-Optionen anbieten. Nichtsdestotrotz kann die grundlegende langfristige Richtung auch im kurzfristigen Handel von Vorteil für Trader sein – nämlich dann, wenn Händler Korrekturen auf bestimmten Niveaus identifizieren, um anschließend in diese Richtung einzusteigen.
Viel Erfolg!!
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