US-Markt in abwartender Haltung
Das Jahr 2016 war für die Börsianer nicht leicht. Die Aktienbörsen zeigten sich ziemlich wankelmütig und im neuen Jahr scheint sich das zu wiederholen. Nach dem die Aktienindizes kurzzeitig neue Höchststände erzeugen konnten, gibt es nun eine abwartende Haltung. Bestätigt wird das durch die monatliche Stimmungsumfrage der AAII (American Association of Individual Investors).
Bullish 31,6% (-5,4% zum Vormonat)
Neutral 34,9 (+4,6% zum Vormonat)
Bearish 33,5% (+0,8% zum Vormonat)
Die AAII führt jeden Monat eine Umfrage durch. Hierzu müssen die Marktteilnehmer eine Prognose für die nächsten sechs Monate abgeben.
Das Ergebnis der Umfrage zeigt eine klare Verminderung des Bullenanteils. Die ehemaligen Bullen sind aber mehrheitlich nicht ins Bärenlager gewechselt. Sie bekennen sich zur Neutralität, und das ist eine abwartende Haltung. Das Verhalten ist sogar verständlich, denn die US-Aktienmärkte haben seit November 2016 eine beeindruckende Rallye hingelegt. In den meisten Fällen folgt daraufhin ein Kursrückgang.
Eine Konsolidierung läuft in meisten Fällen so ab, dass es eine zeitlich kurze Phase der Kursminderung gibt. Es gibt aber auch eine zweite Variante. Nämlich dann, wenn der Kurs sich kaum nach unten bewegt. In diesem Fall dauert die Konsolidierungsphase deutlich länger als bei der ersten Variante.
Im oberen Chart sind zwei Trendkanäle mit Hilfe von Pitchforks eingezeichnet. Jede Pitchfork bildet einen Trendkanal ausgehend von drei markanten Kurspunkten. Das hat den Vorteil, dass die typische „Trendkanal-Willkür“ reduziert wird.
Beide Pitchforks zeigen nach oben, und sind gleichzeitig ineinander verschachtelt. Das ist ein wichtiger Punkt, denn alle zwei sind Teil des Aufwärtstrends und beschleunigen den Kurs.
Selbst, wenn der S&P500 Schwäche zeigt, und ein Trendkanal gebrochen wird. Dann gibt es immer noch den anderen. Unter dieser Bedingung bleibt der Kurs bis auf weiteres im Aufwärtstrend gefangen.
Trendanalyse der größten Dow Jones-Unternehmen (Mighty Six)
Kurzfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Tage
Mittelfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Wochen
Langfristig = Trendanalyse der vergangenen 40 Monate
In der oberen Tabelle sind die größten Unternehmen des Dow Jones Industrial nach der Marktkapitalisierung aufgeführt. Diese Unternehmen sind enorm wichtig, um das Steigungspotenzial des gesamten US-Aktienmarktes abzuschätzen. Auffällig ist sofort, dass sich keines der Unternehmen in einem Abwärtstrend befindet.
In der oberen Tabelle werden die Trends aus drei verschiedenen Zeitrahmen betrachtet. Zwei der Unternehmen zeigen einen ausgeprägten Aufwärtstrend, der sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen sollte. Aber auch die anderen Unternehmen besitzen ausreichend Steigungspotenzial, um den US-Aktienmarkt bei einer Schwäche zu stützen.
Intel im Fokus – Aktie kaufen?
Bei den Mikroprozessoren ist Intel der weltweite Platzhirsch. Im Bereich der PC-Prozessoren hält Intel einen Marktanteil von circa 80%. Das ist jedoch bei weitem nicht alles. Intel produziert Chipsätze jeder Art, darunter auch Grafikchips.
Zukünftig möchte sich Intel auf Technologietrends konzentrieren. Das Ziel ist es, produktspezifische Prozessoren und Mikrochips herzustellen, die nicht von der Konkurrenz kopiert werden können. Für Intel liegen zum Beispiel das autonome Autofahren oder typische Cloud-Dienste im Fokus. Dazu gibt es noch den Geschäftsbereich „Künstliche Intelligenz“. Nachdem der Halbleiterhersteller vor Jahren den Smartphone- und Tablet-Boom komplett verschlafen hat, soll Intel ein derartiger Fehler nicht noch einmal unterlaufen. Im Bereich Künstliche Intelligenz will man von Anfang an voll dabei sein. Intel forscht auf diesem Sektor intensiv und gleichzeitig wird das Unternehmensportfolio mit Übernahmen aufgerüstet.
Geschäftszahlen von Intel
Intel | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
Umsatzerlöse | 53341 | 52708 | 55870 | 55355 | 59387 | 59973 |
Ergebnis vor St. | 14873 | 12611 | 15801 | 14212 | 16604 | 17143 |
KGV | 9,5 | 13,55 | 16,26 | 15 | 14 | 13 |
Angaben in Mio US-Dollar / Angaben für 2016 und 2017 sind Schätzungen Quelle: finanzen.net
Aufgrund der ungebrochen guten Nachfrage nach Chips übertraf Intel die jüngsten Erwartungen bei den Quartalszahlen. Starker Wettbewerb herrscht im traditionellen PC-Geschäft, und trotzdem konnte Intel eine Umsatzzunahme von mehr als 4% verbuchen.
Intels Prognosen für 2017 sind zurückhaltend. Man spricht von einem ähnlichen Umsatzniveau wie 2016. Das lässt durchaus Platz für einige positive Überraschungen.
Der Aufwärtstrend der Intel-Aktie ist stabil
Ein wichtiges Kursniveau befindet sich bei 38 US-Dollar. Bereits drei Mal hat sich die Aktie aufgemacht, um die Hürde zu überwinden. Der dritte Versuch läuft aktuell noch. Statistisch ist es so, dass die meisten Break-Versuche beim zweiten Widerstandstest die größte Erfolgswahrscheinlichkeit haben. Das wäre aktuell der Fall. Nach Überwinden des Widerstands sollte der Kurs rasch höher in Richtung 40 US-Dollar laufen.
Ein stabiler Trend ist gut für Trader
Die Kursmuster in 2016 haben sich im Vergleich zu den vorherigen Jahren angepasst. Die Volatilität hat abgenommen, und damit ist der Aufwärtstrend seit Februar 2016 beständiger geworden. Die Trendstärke kann man mit dem ADX-Indikator messen, und sie beträgt auf Wochenbasis 15. Der Wert 15 ist ein Grenzwert, denn erst über 15 starten Trends. Das bedeutet, der Markt steht an einer Schwelle für eine größere Bewegung. Als risikobewusster Trader sollte man allerdings die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass auch eine Abwärtswelle möglich wäre. Intel bewegt sich zwar in einem Aufwärtstrend – es ist trotzdem keine Garantie für die Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Die aktuelle Chartsituation erlaubt es uns, den Stop-Loss eng bei 35,50 US-Dollar anzusetzen. Innerhalb des Aufwärtstrends ist noch ein kleiner Trendkanal eingezeichnet. Grob geschätzt, würde ein Trend bei ungefähr 36 US-Dollar brechen. Vermutlich würden dann neue Verkaufsaufträge ausgelöst werden. So könnte die Aktie leicht bis zur nächsten wichtigen Unterstützung bei 34 US-Dollar zurückfallen.
Intel-Aktie: WKN: 855681 / ISIN: US4581401001 oder US-Symbol INTC
Kursziel: 40,- US-Dollar
Stop-Loss: 35,50 US-Dollar
Zwischenziel: entfällt
Handelsumsetzung:
Wenn Sie von der kurzfristigen Aktienempfehlung profitieren möchten, können Sie die Aktie direkt kaufen oder mit Derivaten arbeiten. Beachten Sie, dass Derivate einen Hebel enthalten und Sie somit das Gewinn- und Verlustpotenzial steigern. Im Extremfall ist sogar ein Totalverlust möglich.
Handelshinweise:
Stop-Loss:
Der Stop-Loss wird zunächst als Initial-Stop gesetzt, und hat die Funktion einer maximalen Verlustbegrenzung.
Kursziel:
Das Kursziel ist der Ausstiegspunkt für die prognostizierte Marktbewegung.
Zwischenziel: Bei Erreichen des Zwischenziels befindet sich die Position im Gewinn. An dieser Stelle nehmen wir einen Teilgewinn mit, und wir verkaufen 50% unserer Position. Gleichzeitig wird der Stop-Loss auf den persönlichen Einstiegskurs nachgezogen. So können wir unsere Position verlustfrei schließen, auch wenn sich der Markt später gegen uns stellt.
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