Besonders im Intraday-Trading wird die technische Analyse bzw. die Markttechnik als eine der erfolgreichsten Analyse-Techniken propagiert. Zum einen hat das den Hintergrund, dass die Markttechnik einfacher zu verstehen ist und die Information der historischen Kurse fast überall, und zumindest auf Tagesschlusskursbasis, kostenfrei zugänglich ist.
Weiterhin argumentieren eingefleischte Markttechniker damit, dass alle relevanten Ereignisse im Kurs bereits eingepreist sind und man keine weiteren Informationen braucht. Diese Einstellung ist korrekt und vorteilhaft, denn erfolgreiches Trading wird dementsprechend mit Marktfolgestrategien in Verbindung gebracht.
„Man sollte nicht versuchen den Markt zu schlagen, sondern ihm folgen“, heißt es dann vermehrt. Diese Aussage wird von vielen professionellen Händlern bestätigt. Aus ihr heraus wird die fundamentale Analyse kritisiert, indem man ihr vorwirft, zu viel prognostizieren zu wollen. Und da Prognosen statistisch gesehen und auf lange Dauer zu keinem Erfolg führen, hat die fundamentale Analyse in den Augen von Markttechnikern einen entscheidenden Nachteil.
Andererseits argumentieren Fundamentalisten gegen die Markttechnik damit, dass diese ja gar keine Wissenschaft sei und ihre Prognosekraft auf einer Basis fuße, die mit den echten, preistreibenden Faktoren eines Wertes nichts gemeinsam habe. Der Markttechniker versteht somit gar nicht, warum er jetzt von einem steigenden oder fallenden Preis ausgeht.
Objektiv betrachtet haben beide nicht Unrecht. Doch wie nutzt man jetzt dieses Wissen?
Kann überhaupt fundamental spekuliert werden?
Natürlich ist es leichter, sich zunächst mit der technischen Analyse zu beschäftigen, denn der Handel verleitet einen ja quasi dazu, ständig am Chart zu hängen wie vor dem Spielautomaten. Parallel beschäftigt man sich eben mal mit der Markttechnik. Und da das Ganze visuell abläuft, ist es, sofern man keine mathematischen und statistischen Auswertungen macht, um einiges angenehmer als Bücher und Zeitungen zu wälzen.
Doch an dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass zur Markttechnik nicht nur das bloße Ziehen von Linien im Chart gehört, wenn man darin gut werden will. Aber welche sind denn nun die grundlegenden fundamentalen Faktoren?
Das hängt davon ab welche Basiswerte man handeln möchte und was man unter fundamental versteht. In der Regel werden als fundamental alle Faktoren verstanden, die direkten Einfluss auf den Wert haben. Im Falle von Aktien wären es beispielsweise Umsätze oder die erreichten Gewinne in einem Jahr. Man nennt diese Einflussfaktoren dann auch Value-Indikatoren, da sie zum Wert der Aktie beitragen.
Man könnte sich natürlich hinsetzten und die Unternehmensbewertung mit all ihren Methoden erlernen. Doch auch Profis meinen, dass die theoretische Lehrbuch-Unternehmensbewertung nicht frei von subjektiver Einschätzung ist und es am Ende darauf ankommt, wie gut die Kenntnisse des Bewertenden hinsichtlich des Unternehmens und der Branche sind.
Problematisch wird jedoch die fundamentale Unternehmensbewertung, wenn man kurzfristig an den Märkten spekulieren will. Dann nämlich ist der eigentliche Wert, den man einem Unternehmen in der Zukunft bemisst, nicht wirklich ausschlaggebend. Warum ist das so?
Kapitalmärkte werden zum Großteil durch Erwartungen der Marktteilnehmer getrieben. Diese Erwartungen schlagen sich viel eher in den Kursen nieder als der Wert, der sich über einen längeren Zeitraum ergibt. Daher kommt es auch schnell zu Verwerfungen an den Märkten, sobald erkannt wird, dass diese Erwartungen nicht richtig waren.
Und genau hier kann der Trader anknüpfen. Fundamental bedeutet in seinem Fall nicht mehr, den Wert auf längere Sicht zu prognostizieren, sondern die kurzfristigen Erwartungen analysieren zu lernen. Dabei stehen ihm mehrere Mittel zur Verfügung, doch in Vorfeld muss er herausfinden, von welchen Einflussfaktoren der gehandelte Wert am meisten beeinflusst wird.
Beispiel fundamentale Analyse anhand des kanadischen Dollars
Dieses Beispiel zeigt vereinfacht eine Benchmark-Analyse und die daraus erkennbare, starke Korrelation zwischen dem Wert des kanadischen Dollars (USD/CAD) und dem Preis für die Rohölsorte WTI (Screen 1).
Die kanadische Wirtschaft ist stark vom Ölpreis abhängig – dies denken zumindest die Marktteilnehmer und erwarten eine stagnierende Wirtschaft. Selbst der Rückgang der Arbeitslosenquote und ein steigendes Handelsbilanzsaldo konnten nicht verhindern, dass der kanadische Dollar an Wert verlor.
Das Beispiel zeigt, dass die fundamentale Analyse nicht zwangsläufig etwas damit zu tun hat, Länder im Falle von Währungen mithilfe von Paritäten und dergleichen zu bewerten. Sich damit auszukennen ist natürlich von Vorteil, jedoch für den kurz- bis mittelfristigen Handel nicht unbedingt notwendig.
Wichtig für den Händler ist es, zu erkennen, an welchen Faktoren Marktteilnehmer ihre Erwartungen ausrichten. Das können Rohstoffpreise, geldpolitische Maßnahmen oder Konjunkturindikatoren sein, die eine hohe Aussagekraft haben. Dem Markt folgen heißt im Falle der Spekulation, auch den Erwartungen der Marktteilnehmer zu folgen.
Im Rahmen der fundamentalen Analyse( wie oben dargestellt) ist es zudem möglich, die technische Analyse mit einzubeziehen. Die Kombination der beiden Analyse-Techniken trägt dazu bei, dass der Händler sich mehr mit der Funktionsweise der Kapitalmärkte beschäftigt und diese besser versteht.
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