Verbraucherzentralen betrachten den Handel mit binären Optionen sehr kritisch. Insbesondere Anfängern wird meistens vom Handel abgeraten, obwohl binäre Optionen ja ursprünglich grade für die unerfahreneren Trader gedacht sind, da das Trading leicht zu erlernen ist und nicht zu viele komplexe Entscheidungen getroffen werden müssen.
Die Warnung der Verbraucherschützer ist allerdings berechtigt, denn neben den Vorteilen haben binäre Optionen auch viele Risiken, die oft von den Brokern und auch von den Tradern selbst unter den Teppich gekehrt werden. Neueinsteiger erhalten so ein falsches Bild und sind dann schnell frustriert, wenn es auf einmal zu hohen Verlusten kommt. Wir haben uns mit der Kritik der Verbraucherschützer objektiv auseinandergesetzt und möchten diese verständlich erklären.
Nicht alle Anbieter sind seriös
In den letzten Jahren war häufig über Betrug und Abzocke beim Handel mit binären Optionen zu lesen. Viele zweifelhafte Firmen nutzen die hohe Beliebtheit der binären Optionen aus und brachten dabei die Kunden mit illegalen Methoden um ihr Geld. Vor allem in der Anfangszeit der binären Optionen waren viele Broker noch nicht reguliert und konnten im Prinzip agieren, wie sie wollten. Dadurch ergaben sich natürlich viele Möglichkeiten zur Manipulation, die auch von mehreren Anbietern ausgenutzt wurden. Mittlerweile hat ein Broker ohne offizielle Regulierung kaum noch eine Chance, denn diese ist heute in den meisten Ländern rechtlich vorgeschrieben. Dennoch gibt es in der Branche immer wieder einige unseriöse Unternehmen und auch Broker, die versuchen, trotz gültiger Lizenz und den damit verbundenen Auflagen zu betrügen. Die Verbraucherzentralen geben auch hier regelmäßig Warnungen und Listen mit Brokern heraus, die als nicht zuverlässig eingestuft werden und von denen daher besonders dringend abgeraten wird.
Zwielichtige Broker werden oft unzureichend reguliert
Auch die Regulierungsbehörden wissen natürlich um die Probleme mit Online-Brokern in der Vergangenheit und haben die Erteilung einer Lizenz an strenge Bedingungen geknüpft, deren Einhaltung regelmäßig kontrolliert wird. Um eine Zulassung der Behörde zu erhalten, muss der Broker bestimmte Kriterien erfüllen. Unter anderem muss eine ausreichend hohe Liquidität vorhanden sein, um Stabilität und Sicherheit beim Handel zu gewährleisten. Auch eine transparente Unternehmensstruktur und die verschlüsselte Übertragung sensibler Kundendaten sind Voraussetzung. Allerdings sind nicht alle Regulierungsbehörden gleich, und während bei der einen mit großer Sorgfalt kontrolliert und jeder Unregelmäßigkeit nachgegangen wird, werden Probleme bei anderen deutlich lockerer angegangen. Wer sich bei einem Online-Broker anmelden möchte, sollte daher darauf achten, dass dieser von einer als sicher geltenden Behörde beaufsichtigt und reguliert wird. Viele professionelle Trader legen beispielsweise Wert auf eine Regulierung innerhalb der EU, da hier durch die MiFID-Richtlinien besonders strenge Zulassungsbedingungen für Broker gelten. Vorsicht ist dagegen bei sogenannten „Off Shore Brokern“ geboten: Diese haben ihre Niederlassung oft in entlegenen Staaten in der Karibik und werden von den dortigen Behörden meist nur unzureichend überwacht, so dass ein Betrug hier deutlich leichter möglich ist.
Gute Broker sichern die Einlagen ihrer Kunden auch gegen die eigene Insolvenz ab
Auch wenn Online-Broker natürlich darauf ausgelegt sind, Gewinne zu erwirtschaften, passiert es immer wieder, dass Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Für die Trader kann das zu einem großen Problem werden, da die Abwicklung des Unternehmens nun über einen Insolvenzverwalter erfolgt und die Kunden möglicherweise darum bangen, ob sie noch eine Chance haben, ihr Geld vom zahlungsunfähigen Anbieter zurückzuerhalten.
Seriöse Broker sichern ihre Kunden für diesen Fall von vornherein ab. Die Kundengelder werden auf separaten Treuhand-Konten verwahrt und können vom Broker nicht für andere Zwecke verwendet werden. Sie dienen ausschließlich der Finanzierung der vom Kunden getätigten Trades. Durch diese klare Trennung werden die Gelder der Kunden bei einer Insolvenz nicht zur Konkursmasse gezählt, sondern können auch dann schnell und unkompliziert an den Kunden ausgezahlt werden, wenn der Broker insgesamt als Zahlungsunfähig gilt. Auch aus diesem Grund bevorzugen die meisten erfahrenen Trader Broker mit einer EU-Regulierung. Hier ist die Trennung der Gelder nämlich zwingend in den Auflagen der Regulierungsbehörden vorgeschrieben.
Als weitere Absicherung für die Kunden sind viele Broker Mitglied in sogenannten Entschädigungsfonds. Diese übernehmen bei finanziellen Problemen eines Teilnehmers ebenfalls die sichere Auszahlung der Kundengelder, so dass es zwar zu finanziellen Problemen des Brokers kommen kann, die Kunden aber trotzdem gut geschützt sind.
Die Verwahrung der Kundengelder sollte bei sicheren Banken mit gutem Ruf erfolgen. Ein Broker der nichts zu verbergen hat, sollte auch hier transparent sein. Im Zweifel kann auch beim Kundenservice nachgefragt werden, wo die Gelder verwaltet werden.
Vor der Anmeldung sollte ein ausführlicher Broker-Vergleich erfolgen
Die Anmeldung bei einem Online-Broker für binäre Optionen sollte niemals leichtfertig und „aus dem Bauch heraus“ erfolgen. Viele Broker scheinen zwar regelrecht auf eine Anmeldung zu drängen, wofür auch der Verbraucherschutz binäre Optionen Broker kritisiert, die Kunden sollten sich aber auf jeden Fall die benötigte Zeit nehmen und sich den Broker genau anschauen und mit anderen Anbietern vergleichen. Bevor nicht sichergestellt ist, dass es sich um einen absolut zuverlässigen und seriös regulierten Broker handelt, sollte keine Anmeldung erfolgen.
Beim Vergleich mit anderen Anbietern helfen unsere ausführlichen Testberichte. Hier sollte natürlich in erster Linie die Seriosität des Anbieters berücksichtigt werden, aber auch andere Faktoren wie beispielsweise (versteckte) Gebühren, Serviceleistungen oder Bonusangebote werden bei der Broker-Bewertung berücksichtigt.
Auch bei seriösen Anbietern droht der Totalverlust
Auch über nachweislich seriöse Broker finden sich immer wieder negative Berichte von Kunden, die diesen Betrug unterstellen. Das liegt in der Regel aber nicht an den Brokern selber, sondern an den Eigenarten der binären Optionen und den damit allgemein verbundenen Risiken. Auch bei einem absolut zuverlässigen Broker bleiben binäre Optionen eine hochriskante Investition, bei der die Kunden unter Umständen ihr gesamtes angelegtes Geld verlieren können. Leider gehen viele Anfänger mit falschen Vorstellungen an den Handel heran, was auch die Binäre Optionen Verbraucherzentrale Kritik widerspiegelt. Aus diesem Grund müssen die Broker auf ihren Websites ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Trading mit Binäroptionen mit erheblichen Risiken verbunden und auch ein Totalverlust nicht unwahrscheinlich ist. Diese Warnungen sollten unbedingt berücksichtigt werden. Das bedeutet nicht, dass generell vom Trading abgeraten wird, aber es sollten hierfür nur Mittel verwendet werden, die nicht anderweitig benötigt werden und deren Verlust kein großes Problem für den Trader darstellt. Wenn ein Totalverlust eine zu große Belastung darstellen würde, sollten Kunden vom Handel mit binären Optionen absehen und sich stattdessen lieber für eine andere Anlageform entscheiden.
Werbung zeigt nur die positiven Seiten
Die Werbung der Broker stellt in der Regel nicht die echten Bedingungen dar, sondern fördert bei den potentiellen Kunden den Traum vom großen Geld in kurzer Zeit. Einige Broker nutzen auch prominente Werbepartner, was natürlich einen recht seriösen Eindruck macht und ebenfalls nicht darauf schließen lässt, dass es sich hier um ein sehr riskantes Geschäft handelt.
Auch bezüglich der Werbemethoden kritisiert der Verbraucherschutz binäre Optionen denn häufig werden hier falsche Tatsachen vorgespielt. In Foren für binäre Optionen oder auf Verbraucherportalen beispielsweise finden sich häufig Bewertungen, die ein sehr positives Bild von dem betreffenden Broker zeichnen. Angeblich stammen diese Bewertungen von realen Kunden, in Wirklichkeit wurden sie aber vom Broker selbst in Auftrag gegeben. So wird der Kunde bewusst getäuscht, wie die Verbraucherschützer kritisieren.
Ein weiterer, immer wieder vorkommender Kritikpunkt sind unerwünschte Anrufe des Brokers beim Kunden. Dieser gibt bei der Eröffnung eines kostenlosen Demokontos unter anderem auch eine Telefonnummer an. Unter dieser Nummer erfolgen dann aufdringliche Anrufe, die den Kunden dazu drängen, ein Echtgeldkonto zu eröffnen.
Der Handel ist nur für bestimmte Personen geeignet
Das hohe Verlustrisiko macht binäre Optionen zu einer sehr umstrittenen Form der Geldanlage. Die binäre Optionen Verbraucherschutz Empfehlung lautet: Anfänger sollten binäre Optionen besser meiden, da sie das Risiko nicht adäquat einschätzen können. Das Trading sei nur für professionelle Investoren geeignet.
Hier lässt sich noch hinzufügen, dass das in binäre Optionen investierte Geld ausnahmslos als Risikokapital betrachtet werden sollte. Wer in binäre Optionen investieren möchte, der sollte sich einen bestimmten Betrag zur Seite legen, den er nicht für andere Dinge benötigt. Mit diesem Geld werden nun die binären Optionen gehandelt. Es wird nicht für andere Dinge eingeplant und auch sein Verlust ist möglich. Bei vielen Anbietern für binäre Optionen gibt es keine Mindesteinzahlung, oder der zu zahlende Betrag ist sehr gering. Daher können auch Einsteiger hier leicht erste Erfahrungen sammeln. Eine Nachschusspflicht besteht nicht, so dass auch tatsächlich nur der investierte Betrag verloren werden kann. Wer also sein Geld diszipliniert einteilen kann und wirklich nur so viel in binäre Optionen investiert, wie er problemlos entbehren kann, der kann das Trading durchaus einmal testen. Als ernsthafte und nachhaltige Geldanlage sollte es jedoch von Einsteigern nicht betrachtet werden.
Beschwerden von Verbrauchern sind nur teilweise gerechtfertigt
Bei den Verbraucherzentralen und im Internet beschweren sich viele Trader, die Geld durch binäre Optionen verloren haben, dass es sich bei diesen um Betrug handeln würde und es gar nicht möglich sei, beim Trading einen Gewinn zu machen.
Ist der Kunde an einen unseriösen Anbieter geraten, mögen diese Beschwerden absolut gerechtfertigt sein, denn in diesem Fall werden die Kunden tatsächlich über den Tisch gezogen. Egal ob manipulierte Kurse oder nicht durchgeführte Auszahlungen: Hier liegt klar ein Betrug vor. Kunden die sich mit solchen Problemen an die Verbraucherzentrale wenden erhalten hier zwar Hilfe, allerdings ist es leider oft nicht möglich, das Geld zurückzuerhalten, da die Anbieter im Ausland sitzen und der Rechtsweg somit nicht immer viel Aussicht auf Erfolg hat.
Handelt es sich dagegen um einen guten und seriösen Anbieter, ist eine Beschwerde wegen verlorenem Geld sinnlos. Es liegt in der Natur der binären Optionen, dass zwar viel Geld gewonnen, aber eben auch alles verloren werden kann. Das kann nicht dem Broker angelastet werden, wenn dieser den Kunden darüber ausreichend informiert hat. Kunden sollten daher die allgemeinen Geschäftsbedingungen ihres Brokers durchlesen und sich ein gutes Risikomanagement zurechtlegen, bevor sie mit dem Handel beginnen. Nur wer sich der Gefahr bewusst ist und ausschließlich mit Geld handelt, dessen Verlust er einkalkuliert hat und verkraften kann, kann zufrieden und möglicherweise mit gutem Gewinn mit Binäroptionen handeln.
Fazit: Es gibt große Unterschiede zwischen den Anbietern
Binäre Optionen bergen ein hohes Verlustrisiko. Auch bei seriösen Brokern ist ein Totalverlust jederzeit möglich. Die binäre Optionen Verbraucherschutz Warnung ist daher durchaus gerechtfertigt, denn immer noch melden sich viele Trader trotz der Hinweise auf den hochspekulativen Charakter der Binäroptionen mit falschen Vorstellungen bei den Online-Brokern an.
Richtig gefährlich wird es allerdings, wenn die Trader an einen unseriösen Broker geraten. Es ist in der Vergangenheit mehrfach vorgekommen, dass Kurse so manipuliert wurden, dass Trader tatsächlich gar keine Chance hatten, langfristig einen Gewinn zu machen. Auch bei den Auszahlungen gab es immer wieder Probleme. Leider ist der Rechtsweg oft schwierig, da die Broker sich diesem durch ihren Sitz im Ausland oftmals gut entziehen können. Bei der Brokerwahl sollte daher unbedingt darauf geachtet werden, einen Anbieter zu wählen, der von einer zuverlässigen Regulierungsbehörde überwacht wird und strengen Sicherheitsbestimmungen unterworfen ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass nicht zum ohnehin schon hohen Handelsrisiko noch ein Risiko bezüglich des Anbieters hinzukommt.
Auch bei seriösen Brokern sollten die Trader sich des Risikos für einen Totalverlust immer bewusst sein. Bei jedem Broker gelten dessen allgemeine Geschäftsbedingungen, die daher im Vorfeld gut gelesen werden sollten.
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