Klassische Optionen und binäre Optionen sind Finanzinstrumente, die sich in einigen Punkten ähnlich sind, während sie sich in wesentlichen Eigenschaften komplett unterscheiden.
Binäre Optionen sind einfacher aufgebaut und daher gerade für Trader interessant, die an einem Einstieg in den Optionshandel interessiert sind. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Optionstypen dar.
Binäre Optionen – 2 Szenarien
Binäre Optionen werden häufig auch als digitale oder exotische Optionen bezeichnet und sind ein von klassischen Optionen abgeleitetes Finanzinstrument. Wie die Bezeichnung „binär“ bereits vermuten lässt, zeichnen sie sich dadurch aus, dass genau 2 Szenarien eintreten können: entweder der Trader prognostiziert die Richtung der Kursentwicklung (steigend oder fallend) bis zum Ende der Laufzeit der Option richtig oder nicht.
Liegt der Händler richtig, wird ein vorab definierter Gewinn ausbezahlt. Dementsprechend ist in den USA auch die Bezeichnung „Fixed Return Options (FROs) gängig. Im konträren Szenario verfällt die Option wertlos oder es wird, abhängig vom Anbieter, eine teilweise Rückzahlung des Einsatzes gewährt. Prüfen Sie die Rückzahlungsquoten in unserem Binäre Optionen Broker Vergleich.
Börsenhandel vs. OTC-Handel
Klassische Optionen werden als standardisierte Finanzinstrumente an offiziellen Märkten, also Terminbörsen wie etwa der EUREX gehandelt. Im Gegensatz dazu werden binäre Optionen in der Regel direkt im sogenannten over-the-counter (OTC)-Handel zwischen 2 Parteien, wie etwa dem Emittenten (Broker) und dem Trader, gehandelt. Börsengehandelte binäre Optionen bilden die Ausnahme und sind beispielsweise an der American Stock Exchange (AMEX) sowie der Chicago Board Options Exchange (CBOE) verfügbar.
Binäre Optionen und Basiswerte (Assets)
Während klassische Optionen das Recht verbriefen, den zugrundeliegenden Basiswert bzw. das Wirtschaftsgut am Ende der Optionslaufzeit zu erwerben, steht bei binären Optionen nur die Kursentwicklung des Assets im Mittelpunkt. Das Wirtschaftsgut dient also rein als Bezugswert , um anhand der Kursentwicklung festzustellen, ob die Option am Verfallzeitpunkt im Geld oder aus dem Geld liegt.
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Theoretisch könnte man also binäre Optionen auf beliebige Basiswerte handeln, solange diese einer Kursschwankung unterliegen. In der Regel bieten Broker für binäre Optionen aber klassische Wirtschaftsgüter wie Währungspaare, Aktien, Indizes oder Rohstoffe als Basiswerte zum Handel an.
Ablauf des Handels – klassisch vs. binär
Im klassischen Optionshandel kann ein Käufer einer Option bis zum Ende der Laufzeit entscheiden, ob er einen bestimmten Basiswert zu einem vorab definierten Preis erwerben will, oder ob er die Option verfallen lässt. Da die Option für sich einen bestimmten Wert besitzt, welcher unter anderem abhängig von Kursentwicklung und Restlaufzeit schwankt, kann sie auch ohne eigentliches Interesse am zugrundeliegenden Basiswert an der Börse gehandelt werden.
Ein Trader, der lediglich von der Kursentwicklung innerhalb eines bestimmten Zeitraums profitieren möchte, kann sich mit binären Optionen auf das Wesentliche konzentrieren – nämlich die Entscheidung, ob der Kurs des der Option zugrundeliegenden Wirtschaftsgutes steigt oder fällt.
Dementsprechend wird entweder eine Call- oder eine Put-Option gekauft. Am Ende der Optionslaufzeit wird dann abgerechnet. Liegt der Trader mit seiner Markteinschätzung richtig, so wird eine fixe Rendite ausbezahlt. Sollte sich der Kurs des Basiswertes in die andere Richtung entwickelt haben, erleidet der Trader einen vorab fixierten Verlust. Die erzielbaren Renditen im OTC-Handel schwanken je nach Anbieter oft beträchtlich.