In der Regel gibt es viele Arten, Hedging zu betreiben. Es gibt das klassische Hedging mit Optionen und es gibt das Hedging mit anderen Produkten wie CFDs oder Futures. Der Unterschied liegt klar in der Struktur der Produkte. Doch was ist Hedging eigentlich genau?
Unter Hedging versteht sich im Allgemeinen das Vermindern des Risikos einer bestehenden Position, indem Trader entweder eine gegensätzliche Position eingehen – so etwa bei Futures – oder eben Produkte handeln, die bereits einen solchen Risikopuffer eingebaut haben. Dazu zählt beispielsweise eine klassische Option.
Anzumerken ist, dass Hedging immer mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, wie eine Versicherung. Das heißt, der Risikopuffer, den ein Trader für eine laufende Position einbaut, kostet ihn auch einen Teil der Rendite. Unter besonderen Umständen ist es allerdings auch möglich, Hedging mit binären Optionen zu betreiben. Schauen wir uns das an zwei Beispielen an.
Hedging mit Optionen und Futures
Produkte wie Optionen und Futures entstanden aus Gründen des Preishedgings. Vor allem Bauern haben sich vor vielen Jahren mit Futures gegen Preisverfälle abgesichert. Wir wollen nicht detailliert auf die Produktstrukturen eingehen, sondern lediglich aufzeigen, wie Hedging damit funktioniert. Dabei ist bei Futures kein Risikopuffer eingebaut. Sollte der Händler eine Position mit Futures absichern wollen, so muss er damit eine Gegenposition eingehen.
Nehmen wir an, in unserem Depot befänden sich 100 Apple-Aktien. Wir könnten das Depot mit dem Verkauf von Futures, die denselben monetären Wert haben, vor weiteren Verlusten absichern, wenn der Kurs der Aktien stark fällt. Damit würden wir mit Futures Gewinn machen, während wir mit den Apple-Aktien Verluste verzeichneten.
Mit Optionen funktioniert das Hedging im Grunde genommen ebenfalls, indem Händler Gegenpositionen eröffnen, also Put-Optionen kaufen – nur dass Optionen einen zusätzlichen Risikopuffer aufweisen. Sollte der Kurs der Aktien weiterhin stabil bleiben, so lässt man diese verfallen, zahlt nur den geringeren Preis dafür und zieht diesen von der Rendite des Depots ab, während man bei Futures unweigerlich den gesamten Einsatz verloren hätte.
Hedging mit binären Optionen
Die folgende Strategie wird nicht wie oben im Beispiel für das Hedging von Depotbeständen genutzt; vielmehr sichern Händler eine andere Position in binären Optionen ab. Es geht also darum, das bestehende Risiko in der laufenden Position zu verringern. Dabei muss ebenfalls klar sein, dass die Rendite dadurch gemindert wird. Das ist der Preis für die zusätzliche Absicherung.
Wie wir oben ebenfalls bereits erfahren haben, ist es notwendig, zwei gegenlaufende Positionen zu eröffnen. Eine binäre Option hat einen Zielpreis. Dies ist der Preis, der bei einer Call-Option vom Basiswert übertroffen werden muss, damit die Call-Option einen Gewinn auszahlt. Bei einer Put-Option muss der Zielpreis untertroffen werden, damit diese auszahlt.
Sollte man also gleichzeitig eine Call- und eine Put-Option mit demselben Zielpreis gekauft haben, so dürften sich die Positionen theoretisch ausgleichen. Das wollen wir aber nicht; wir möchten ein verringertes Risiko. Dafür müssten wir zwar gegensätzliche Positionen aufbauen, aber mit unterschiedlichen Zielpreisen. Warum ist das wichtig?
Nehmen wir weiter an, wir haben eine Call-Option auf Apple-Aktien mit einem Zielpreis von 100 US-Dollar gekauft. Wenn die Laufzeit abgelaufen ist, bekommen wir eine Rendite von 75 Prozent, sofern der Kurs über 100 US-Dollar liegt. Auf der anderen Seite verlieren wir den Einsatz, wenn sich die Option unter 100 US-Dollar befindet. Diesen Fall können wir hedgen, indem wir eine Put-Option kaufen, wenn der Preis der Aktien bereits unter 100 US-Dollar gefallen ist. Wir müssen allerdings ziemlich schnell sein: Bleibt er darunter, so verlieren wir zwar unsere Investition für die Call-Option, doch dieser Verlust verringert sich um den Gewinn der Put-Option.
Das hört sich theoretisch an? Dann probieren Sie es praktisch aus. Wichtig zu beachten ist, dass man seine Strategie dabei weiterhin verfolgt wie bisher und eine Hedgingposition erst eröffnet, wenn die Markttechnik einen wirklichen Einbruch im Kurs verzeichnet. Der Zielpreis muss also eine relevante Zone darstellen.
Fazit – Mit etwas Geschick ist auch Hedging mit binären Optionen möglich
Zugegeben: Hedging mit binären Optionen ist etwas komplex. Mit etwas Erfahrung kann man jedoch auch hier gute Positionen aufbauen, sodass man am Ende zwar eine geringere, aber sichere Rendite verzeichnet.
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