In unserem letzten Beitrag zu technischen Indikatoren haben wir den recht unbekannten Indikator Bears- und Bulls-Power vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Indikator, der als Histogramm dargestellt wird. Die Werte werden auf der Basis von Schlusskursen und spezieller Gewichtung in Phasen aufgeteilt, sodass die Histogramme gewisse Tendenzen erkennen lassen.
Zur Wiederholung: Die Interpretation des Indikators funktioniert gemäß unserer eigenen Feststellung folgendermaßen:
- Befindet sich das Bulls-Power-Histogramm oberhalb der Nulllinie, so gewinnen die Bullen aktuell an Kraft.
- Befindet sich das Bears-Power-Histogramm unterhalb der Nulllinie, so gewinnen die Bären an Kraft.
Zur Verdeutlichung hier noch einmal das Chart aus dem letzten Beitrag:
Aufbau einer Strategie mit dem Bears- und Bulls-Power-Indikator
Weiterhin haben wir festgestellt, dass es sinnvoll ist, nicht nur die oben genannten Interpretationsregeln zu nutzen, sondern auch innerhalb der Histogramme auf Muster zu achten, da Umschwünge in den Kursen so schneller erkennbar sind. Dies machen wir uns auch beim Aufbau unserer Strategie zunutze.
Darüber hinaus wollen wir technische Setups nutzen, um unsere mit dem Indikator festgestellten Umschwünge bestätigen zu lassen und den Kaufzeitpunkt zu definieren. Wir gehen also nach den folgenden Regeln vor:
Für den Kauf einer Call-Option müssen folgende Dinge erfüllt sein:
- Das Bears-Power-Histogramm befand sich kürzlich am Tief und verringert sich sehr schnell in Richtung Nulllinie.
- Das Bulls-Histogramm überschreitet die Nulllinie noch vor dem Bears-Histogramm nach oben.
- Der Umschwung zu einem neuen Trend muss durch ein technisches Setup bestätigt werden (Ausbruch aus einer Trendlinie oder einem technischen Widerstand bzw. einer technischen Unterstützung).
Für den Kauf einer Put-Option gelten die Regeln in umgekehrter Weise, d. h., Bulls-Power geringer werdend und Bears-Power überschreitet die Nulllinie zuerst nach unten. Darüber hinaus sollte auch die Laufzeit beachtet werden. Diese hängt hierbei davon ab, welche Chartzeiteinheit man nutzt bzw. wie kurzfristig die Strategie ist.
In diesem Fall muss man sagen, dass sich der Indikator je nach gehandeltem Wert besser für den mittelfristigen Handel eignet, es also mindestens das 4-Stunden-Chart zu analysieren gilt. Daraus ergibt sich, dass die Laufzeit der Option zwischen 12 Stunden und einigen Tagen betragen müsste. Dies schauen wir uns anhand des S&P-500-Index an:
- Zunächst identifizieren wir einen vorhandenen Trend, denn wir wollen darauf setzen, dass sich ein neuer etabliert, zumindest aber eine größere Erholung stattfindet.
- Anschließend identifizieren wir den Regeln nach die Muster in den Histogrammen und im Kurs.
Wie ersichtlich ist, muss für diese Strategie nicht viel gegeben sein. Sie ließe sich weiter optimieren, indem man die Call-Option erst kauft, wenn der Durchbruch des technischen Widerstandes getriggert wurde, also ein Retest der Ausbruchsstelle erfolgte, was bei der vorliegenden Analyse der Fall ist. Solche Retests sorgen dafür, dass der Preis günstig ist. Trader müssen also quasi in die Gegenbewegung hinein kaufen. Dies erfordert Umdenken und etwas Mut, zahlt sich jedoch in vielen Fällen aus.
Fazit – Guter Indikator mit wenigen Schwächen
Fassen wir kurz zusammen: Die Bears- und Bulls-Histogramme sind gute Indikatoren. Sie sind simpel anzuwenden und können bei richtigem Einsatz – wie oben dargestellt – durchaus gute Signale liefern. Die Stärken des Indikators sind also zum einen seine Einfachheit und zum anderen die Zuverlässigkeit der Signale.
Nun wissen Sie, worum es sich bei den Bears- und Bulls-Histogrammen handelt und wie sie diese für das Trading einsetzen können.
Eine Schwäche des Indikators ist, dass die Zuverlässigkeit mit der Kurzfristigkeit der Analyse abnimmt. Das beginnt bereits ab einer Zeiteinheit von einer Stunde. Ab hier fluktuieren die Histogramme sehr stark und deuten auch in Seitwärtsphasen auf Trendumschwünge hin. Womöglich wäre es in sehr kurzfristigen Analysen sinnvoll, die Histogramme als eine Differenzlinie darzustellen und zu glätten, sodass sich daraus ein neu berechneter Indikator ergibt. Einige Analyseprogramme bieten das an, einige nicht.
Im Großen und Ganzen ist der Indikator jedoch gut für mittelfristige Trader geeignet. Die Laufzeit der Option sollte dabei nicht weniger als 12 Stunden betragen. Weniger ginge, sofern sich die Optimierung mittels des oben genannten Retests realisieren ließe, was aber von der jeweiligen Situation abhängt.
Hier finden Sie Informationen zum DeMarker Indikator und Indikatoren als Handelssysteme.
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