Der Erfinder des RSI, Welles Wilder, hat viele technische Indikatoren entwickelt. Diese hat er in seinem Buch „New Concepts in Technical Trading Systems“ zusammengefasst. Dazu gehört auch der Parabolic SAR. Genau genommen wird der Indikator schon als ein Handelssystem bezeichnet. Dafür steht auch die Abkürzung SAR – Stop and Reverse System. Der Indikator ist ein Trendfolgeindikator und soll sowohl den Einstieg als auch den Stopp aus einem Trade definieren.
Wie auch bei anderen trendfolgenden Indikatoren ist es auch die Schwäche des Parabolic-Indikators, in Seitwärtsphasen zuverlässige Signale zu generieren. Die Bezeichnung Parabolic kommt daher zustande, weil er eine Art parabolische Kurve um den Kurs herum bildet.
Berechnung des Parabolic SAR
Der Parabolic SAR soll Wendepunkte markieren und damit gleichzeitig Signale sowohl für den Einstieg als auch Ausstieg aus einer Position liefern. Um die Parabel zu beginnen, geht man von einem fiktiven Trade aus. Für die weitere Berechnung sind drei Werte von Bedeutung: der SIP-Wert, der SAR-Wert und der AF-Wert.
Dabei stellt der SIP-Wert den höchsten Kurs einer ersten Kerze und der SAR-Wert den tiefsten Kurs der ersten Kerze dar, der AF-Wert ist der sogenannte Beschleunigungsfaktor. Der dritte Wert ist der wichtigste der drei, denn er bestimmt am Ende, wie schnell sich der Stop-Punkt an den Kurs anschmiegt und damit ein baldiges Reversal signalisiert.
SAR= SAR(t-1) + AF x [(SIP(t-1)- SAR(t-1)]
In Worten ausgedrückt: Die Differenz zwischen dem vorherigen Höchst- und Tiefstkurs wird mit dem AF-Faktor multipliziert und das Ergebnis daraus zum letzten Höchstkurs dazuaddiert. Das Besondere ist jedoch, dass der Beschleunigungsfaktor AF je nach Schnelligkeit des Trends, also der Bildung von neuen Höchst- bzw. Tiefstkursen, um den Faktor 0,02 erhöht wird und der Parabolic SAR damit immer näher an den Kurs heranrückt. Werden keine neuen Höchst- bzw. Tiefstkurse erreicht, bleibt der Faktor gleich.
Dabei kann der Beschleunigungsfaktor auch manuell festgelegt werden, wobei der Standardwert bei 0,02 liegt und der Maximalwert von Wilder mit 0,2 beziffert wurde.
Die Interpretation des Parabolic SAR
Wie bereits erwähnt, stellt der Indikator bereits ein Handelssystem dar. Wird der Stop-Punkt vom Kurs geschnitten, so führt dies normalerweise zu einem Drehen der Position. Dass das nicht so einfach ist, wie die Allgemeindefinition angibt, haben wir bereits bei anderen Indikatoren festgestellt. Es ist immer etwas Eigeninterpretation notwendig.
Dabei sollte ein Drehen der Position nicht so verstanden werden, dass man automatisch von Long auf Short dreht oder andersherum, sondern schrittweise dabei vorgehen. Wird ein Parabolic-Stop-Punkt erreicht, wird der laufende Trade zunächst geschlossen. Ein neuer dagegen wird erst aufgemacht, wenn sich entweder ein weiterer Punkt ergibt oder wenn die darauffolgenden Kerzen-Set-ups für den Einstieg definiert werden. Das folgende Chart soll das Ganze beispielhaft und ohne die Berücksichtigung der Fehlsignale in Seitwärtsphasen zeigen.
Aus dem Chart wird auch deutlich, dass die Interpretation nicht sehr einfach und genau genommen zu pauschal ist. Ein ständiger Wechsel bei volatilen Märkten generiert mit dem Parabolic SAR keinen wirklichen Edge, da es einfach zu viele Signale gibt, die keinen nachhaltigen Trend anzeigen. Das kann unter Umständen nicht nur aufgrund der hohen Transaktionskosten fatal sein. Ein Filter muss daher unbedingt her. Diesen werden wir sodann im nächsten Beitrag identifizieren. Das könnten folgende Ausbrüche oder weitere Indikatoren sein.
Des Weiteren muss man sich überlegen, ob man den Parabolic SAR nicht als System verwendet, sondern nur für die Identifikation von Stops.
Fazit – Parabolic SAR alleine nur bedingt geeignet
Die Idee des Parabolic SAR ist keine schlechte, allerdings weist der als Handelssystem gedachte Indikator starke Schwächen in volatilen Märkten auf.
Und da wir uns in einem Zeitalter befinden, in dem die Märkte immer volatiler werden, muss man sich fragen, inwiefern sich der Einsatz des Indikators lohnt bzw. wie man ihn so optimieren kann, dass er gut eingesetzt werden könnte.
Das betrifft allerdings so gut wie alle technischen Indikatoren. Für sich allein stellen die meisten von ihnen keinen wirklichen Mehrwert zum eigentlichen Kursverlauf dar.
Mit dem Broker StockPair können jedoch Aktien gehandelt werden. Aktien weisen einen geringeren Grad an kurzfristiger Volatilität auf, womit der Parabolic SAR durchaus seine Anwendung finden könnte.
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