Wer Trading neben dem Beruf betreiben möchte, der sollte sich entweder auf ein bis zwei Trades pro Tag einstellen oder eben andere Strategien als das Daytrading mit Daytrading-Software verfolgen. Tatsächlich ist Trading neben dem Beruf für viele Interessenten auch empfehlenswert. Eine gewisse finanzielle Stabilität bietet Raum zur Entwicklung zum professionellen Händler, während Trading als Hauptberuf oft eine Herausforderung ist, die nicht jedem liegt. Warum?
Es gibt einen großen Unterschied, ob man vom Risikokapital, das man tagtäglich im Börsenhandel verdient leben muss oder dieses Kapital eben nur ein Zubrot darstellt, von dem man sich eventuell einen Urlaub leisten könnte. Die emotionale Bindung zum Handel ist um so stärker. Das fördert wiederum das Gefühl um jeden Preis was verdienen zu müssen und damit das sogenannte Overtrading.
Beim Overtrading sieht der Händler überall Chancen an den Märkten. Vor allem auch da wo eigentlich keine sind. Der Händler redet sich beispielsweise ein, es könnte zum Ausbruch kommen, obwohl eine klare Seitwärtsphase besteht. Er handelt und handelt und verdient dabei nichts.
Trading zunächst als Hobby zu betreiben, kann dazu beitragen dieses Gefühl zu umgehen. Durch die weniger vorhandene Zeit, die ein anderer Beruf mit sich bringt, stellt sich gleichzeitig eine niedrigere Tradingfrequenz ein. Im folgenden wollen wir einige Anregungen geben, wie berufstätige Händler vorgehen könnten.
Der Hobby Swing Trader
Im Trading kommt es bekanntlich auf die gute Planung an. Wer analysiert und akribisch plant, hat im Laufe des Trades weniger zu tun und kann sogar anderweitig beschäftigt sein. Ein erfolgreicher Trader hat mal gesagt: „Trading muss wie Profisport sein. Training bzw. die Vorbereitung ist alles, während der eigentliche Handel einfach und ohne Anstrengung erfolgt.“
Ein Hobby Swing Trader muss sich einige Stunden Zeit nehmen um seine Trades vorzubereiten. Das kann er entweder am Abend oder am Wochenende tun. Swing Trading bedeutet, dass gewisse Schwünge, oder mittelfristige Trends wenn man so will, ausgenutzt werden. Der Vorteil der Planung am Wochenende ist, dass kein Handel stattfindet. Der Händler wird so von Kursbewegungen und veröffentlichten Nachrichten nicht irritiert.
Schwünge kann man jedoch auf unterschiedliche Art und Weise definieren. Es können größere Trends sein, oder einfach nur kurzfristige Bewegungen. Für den Händler, der nur am Wochenende analysiert, wären die etwas größeren Trends zu empfehlen wie etwa auf Basis des 4 Stunden Charts, siehe unten.
Für den Händler, der am Wochenende plant, werden sich Swings jedoch nicht so einfach zu erkennen geben. Er muss sich wie jeder Trader gewisse Regeln setzen, die ein Trading-Signal generieren und darauf gegebenenfalls im Wochenverlauf reagieren. Und so könnte er dabei vorgehen:
- Setups definieren, die ein Kauf bzw. Verkaufssignal generieren
- Die Woche auf wichtige politische und wirtschaftliche Nachrichten prüfen
- Risikomanagement Regeln aufstellen
- Zeiten definieren an denen gehandelt wird
Trading nach Plan
Einen Plan zu haben ist nicht nur im Trading relevant. Doch besonders hier ist es sinnvoll, auch aus Gründen des Zeitmanagements. Im folgenden ein Beispiel für die Wochenendplanung. Diese umfasst in etwa 3- 4 Stunden, die jedoch auf die Tage Samstag und Sonntag verteilt werden können.
1,5 Stunden Studium der aktuellen Nachrichtenlage um die Finanzmärkte
Das ist sinnvoll, um vor Überraschungen gefeit zu sein. Besonders wer Währungen handelt, sollte geldpolitische Entscheidungen wie Zinssätze im Auge behalten. Zwar muss der Markttechniker nicht unbedingt darauf reagieren, wenn er ein gutes Risikomanagement betreibt, wenn jedoch vermehrt ein Zinsschritt erwartet wird, sollte man sich überlegen, ob man vielleicht den Handel zunächst aussetzt.
Setups definieren
Bei der Definition der Setups findet die eigentliche Handelsstrategie des Traders Anwendung. Der Trader sucht gezielt nach Setups, die für Handelssignale sprechen. Dabei geht er nach vordefinierten Regeln vor. Z.B.:
Ein Kaufsignal ist dann gegeben, wenn
- eine SKS- Formation auf 4 Stunden Basis besteht
- Ein relevanter Widerstand bzw. Unterstützung gebrochen wird und ein Retest des Ausbruchsniveaus erfolgt
Der Ausstieg erfolgt, wenn
- Der RSI Indikator Schwäche im Trend anzeigt
Risikomanagement Regeln aufstellen
Die Risikomanagement Regeln sind vor allem die definierten Stops oder der Einsatz des Kapitals pro Trade. Hierbei hat der Händler entweder immer feste Werte, oder er entscheidet individuell. Zum Beispiel kann er seine Stop Loss Order knapp unter das Ausbruchsniveau legen oder er hat einen festen Wert von 50 Pkt. je nach gehandeltem Wert. Bei binären Optionen entfällt der Teil mit dem Stop Loss. Auch der Exit kann in vielen Fällen nicht definiert werden, da die Option eine feste Laufzeit hat. Der Händler muss lediglich den Wert des Einsatzes und die Laufzeit festlegen.
Handelszeiten definieren
Dieser Punkt ist stark davon abhängig welchen Zeithorizont man handelt und wie genau die Einstige deshalb definiert werden müssen. Handelt der Händler beispielsweise keine Stundencharts, sondern vielleicht sogar auf Wochenbasis, so kann er am Abend, sofern sein Setup ein Signal über den Tag generiert hat kaufen bzw. verkaufen. Es ist dann nicht so wichtig ob er einige Punkte an Gewinn verpasst hat, denn die Swings, die er handelt dauern mehrere Tage bis Wochen an.
Andererseits muss ein Händler, der einen 4 Stunden Chart handelt, so genau wie möglich einsteigen, da die kurzfristigen Swings sehr kurz sein können. Es wäre daher sogar fast zu empfehlen, sollte der Einstieg über den Tag hinweg verpasst worden sein, keinen Trade einzugehen und auf den nächsten zu warten. Doch jeden Abend können sich immer wieder Chancen ergeben, denn einen Plan hat man ja schon parat.
Fazit- Hobby Trading kann auch Spass machen
Das obere Beispiel macht deutlich, dass man Trading nicht unbedingt als Obsession auffassen muss, um darin erfolgreich zu sein. Mehr noch sind die erfolgreichen Trader eher diejenigen, die das Ganze eher locker sehen und damit einen gewissen emotionalen Abstand zum Handel erreichen.
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