Viele Konjunkturdaten sind in dieser Woche veröffentlicht worden, unter anderem der Indikator ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die EU. Die Daten wurden jedoch durch geldpolitische Maßnahmen in China überschattet. Die PBOC (Peoples Bank of China) wertete den Yuan gegenüber dem US Dollar ohne Vorankündigung mehrere Male ab. Befürchtungen, dass Importe in China nun teurer werden, schickten den DAX Index in den freien Fall. Stark von Chinas Absatz abhängige Unternehmen wurden verkauft, so etwa VW.
Wirtschaft und Geldpolitik
EU: Aus der EU wurden folgende Daten veröffentlicht
- Deutscher Großhandelspreisindex und ZEW-Konjunkturerwartungen
- Italiens Verbraucherpreisindizes
- EU ZEW-Konjunkturerwartungen und Industrieproduktion
- Britischer Durchschnittsverdienstindex und Arbeitslosenquote
- Deutsche, französische und spanische Verbraucherpreisindizes
- Französisches, deutsches und italienisches BIP-Wachstum (Q2)
- EU Verbraucherpreisindex
Der deutsche Großhandelspreisindex wurde am Dienstag veröffentlicht und fiel im Juli mit -0,5 % unverändert zum Vormonat aus. Der ZEW-Konjunkturerwartungen-Index fiel für Deutschland und den Monat August negativ aus, während der EU ZEW-Index im Vergleich zum Vormonat angestiegen ist. Die EU Industrieproduktion fiel im Vergleich zum Vormonat rückläufig aus, während der Anstieg auf Jahresbasis unter den Erwartungen und geringer als im Vorjahresmonat ausfiel.
Der britische Durchschnittsverdienstindex fiel im Vergleich zum Vormonat geringer aus als erwartet, während die Arbeitslosenquote unverändert bei 5,6 % verblieb.
Die VPIs der einzelnen Länder fielen im Vergleich zum Vormonat wie folgt aus: Italien -0,1 % nach -0,1 %, Deutschland 0,2 % nach 0,2 %, Frankreich -0,3 % nach -0,1 % und Spanien -0,9 % nach 0,3 %. Der europäische VPI wird am Freitag veröffentlicht und es wird ein VPI-Index von 0,2 % erwartet. Auch der Kern VPI sollte bei 1,0 % ausfallen, da es sich um die endgültigen Daten handelt.
Weiterhin stehen am Freitag die Schätzungen des BIP-Wachstums aus den Ländern Frankreich, Italien, Deutschland sowie der EU an. Die Erwartungen für das EU-BIP-Wachstum liegen im Vergleich zum Vorquartal bei 0,4 %. Für das Wachstum der Länder Deutschland, Frankreich und Italien werden jeweils die Werte 0,5 %, 0,2 % und 0,3 % erwartet.
USA: Aus den USA wurden folgende Daten veröffentlicht:
- Non-farm Produktivität
- JOLTS Job-Report sowie die Einzelhandelsumsätze
- Kern- und Erzeugerpreisindex
- Industrieproduktion
Die Non-farm Produktivität ist im Vergleich zum Vorquartal angestiegen, jedoch etwas weniger als erwartet. Der JOLTS Report fiel schlechter aus als erwartet, während die Einzelhandelsumsätze im Rahmen der Erwartungen ausfielen. Die am Freitag anstehenden Daten zur Industrieproduktion werden im Vergleich zum Vorwert etwas höher erwartet. Die Kern- und Erzeugerpreisindizes werden im Vergleich zu den Vorwerten allgemein etwas schwächer erwartet.
Geldpolitik
All die Daten wurden zwischen Dienstag und Donnerstag von der chinesischen PBOC-Yuan-Abwertung überschattet. Die Notenbank hat ein neues Fixing für den Yuan gesetzt, infolgedessen der Yuan gegenüber dem US Dollar in der besagten Zeit um mehr als 4 % abgewertet wurde. Diese Entscheidung ist vielen Analysten noch nicht ganz klar. Der Konsens begründet diesen Schritt mit der Veröffentlichung schlechter Export- und Industriedaten in dieser Woche.
TECHNISCHE BEWERTUNG DER MÄRKTE:
EUR/USD: Das Währungspaar EUR/USD hat sich im Zuge der Yuan-Abwertung weiter erholt und durchbrach den Widerstand bei 1,11 US Dollar je Euro. Aktuell scheint es ein Pull-Back an das Ausbruchsniveau zu vollziehen. Es wird daher interessant zu sehen, ob das Niveau bei 1,11 US Dollar je Euro neue Käufer generiert oder ob der vorherige Durchbruch nur eine Übertreibung aufgrund der PBOC gewesen ist. Erst eine Bestätigung lässt das neue Ziel bei etwa 1,13 US Dollar je Euro auf die Agenda kommen. In diesem Bereich verläuft auch die 200er Moving Average auf Tagesbasis.
GBP/USD: Nachdem sich weniger Mitglieder des geldpolitischen Komitees für den diesjährigen Zinsanstieg ausgesprochen haben, verlor das britische Pfund etwas an Wert, konnte jedoch aufgrund der US-Dollar-Schwäche nicht aus der Range nach unten herausbrechen. Ein Bruch nach oben oder unten könnte kurzfristige Tradingchancen darstellen. Das Ziel nach oben wäre sodann bei 1,5780 US Dollar je Euro im Blick, während nach unten der Bereich bei 1,52 US Dollar je Euro eine Unterstützungszone darstellt.
DAX: Der deutsche Leitindex hatte sich bis Anfang der Woche noch deutlich erholt. Auch hier wurde die Euphorie jedoch durch die Yuan-Abwertung gedämpft. Innerhalb von zwei Tagen gab der Future um 600 Pkt. nach und fiel knapp unter 11.000 Pkt., erholte sich aber kurz darauf wieder und notiert aktuell knapp oberhalb der 200er Moving Average. Ein nachhaltiger Bruch des gleitenden Durchschnitts würde ein erhöhtes Risiko signalisieren und weiteres Abwärtspotenzial zunächst bis zum Tief bei 10.600 Pkt. darstellen.
Gold: Der Goldpreis konnte sich deutlich von seinem Tief bei 1.070 US Dollar je Feinunze erholen. Die Dynamik scheint zumindest auf einen weiteren Anstieg hinzudeuten. Der nächste Widerstand läge in einem Bereich bei 1.140 US Dollar je Feinunze. Sollte die Dynamik nachlassen, so stünde die Unterstützung in dem Ausbruchsbereich bei 1.102 US Dollar je Feinunze als relevante Zone im Blick. Ein Durchbrechen nach unten würde den Ausbruch nach oben wieder relativieren.
Viel Erfolg!!
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